Österreich

Starlinger: "Fordere keine Luxusarmee"

Heute Redaktion
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Österreich feiert den Nationalfeiertag: Am Wiener Heldenplatz wurden mehr als 1.000 Rekruten angelobt. Die Redner sprachen sich für mehr Ressourcen für das Bundesheer aus.

Die Leistungsschau am Heldenplatz findet heuer in abgespeckter Form statt. Bei den Reden anlässlich des Nationalfeiertags hat die finanzielle Lage des Bundesheers dominiert.

Mehr als 1.000 Rekruten angelobt

Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, Verteidigungsminister Thomas Starlinger und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sind sich in der Bedeutung des Bundesheeres einig. Bürgermeister Michael Ludwig erklärte in seiner Rede: "Heute ist eine gute Gelegenheit, Danke zu sagen." Dennoch forderte er, dass die Rekruten "mit den Ressourcen ausgestattet werden, die sie brauchen". Er wünschte ihnen, dass sie beim Bundesheer "viel Freundschaft und viel Kameradschaft" erleben werden, auch wenn es wohl so manchen "drückenden Dienst" geben werde.

Mehr als 1.000 Rekruten, davon sechs Frauen, sind am Samstag auf dem Wiener Heldenplatz angelobt worden. Nach Reden von Verteidigungsminister Thomas Starlinger, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und Bundespräsident Alexender Van der Bellen legten sie ihr Gelöbnis ab und versprachen, der Republik Österreich zu dienen.

Starlinger: "Wenn nicht investiert wird, werden wir hilflos ausgeliefert sein"

"Die Neutralität ist ein zentrales Instrument der Außenpolitik", so Verteidigungsminister Thomas Starlinger in seiner Rede. Das Bundesheer sei für ihn bei Cyberangriffen, einem militärisch organisierten Terrorangriff, Anschlägen auf kritische Infrastruktur aber auch im Bezug auf den Klimawandel unabkömmlich.

Er warnte davor: "Wenn jetzt nicht investiert wird, werden wir hilflos ausgeliefert sein. Was ich fordere ist keine Luxusarmee", sagte er und verlangte nach einer schrittweisen Anhebung des Heeresbudgets. "Sicherheit und Neutralität müssen uns etwas wert sein."

Für Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein markiere die Neutralität "einen Wendepunkt in der Geschichte unseres Landes, der eine neue Ära eingeleitet habe." Die Kanzlerin betonte: "Heute steht unser Land für Frieden, Freiheit und Wohlstand. Wir leben in einer unruhigen Welt, auch in unserer Nachbarschaft. Wir müssen unserem Bundesheer auch in Zukunft jenes Augenmerk schenken, das es verdient."

Van der Bellen: "Soldaten verdienen bestmögliche Ausrüstung"

Präsident Van der Bellen begann seine Ansprache mit einem kleinen Rückblick zur politischen Lage: "Wir haben ein ereignisreiches politisches Jahr hinter uns", sagte er vor den Rekruten und vielen Zuschauern auf dem Heldenplatz. Nach dem "verstörenden Ibiza-Skandal" wurde erstmals "eine Regierung angelobt, die nicht aus einer Mehrheit des Nationalrates hervorging." An die neue Bundesregierung appelierte er: "Finden Sie gemeinsam die beste Lösung für Österreich."

In Sachen Bundesheer erklärte Van der Bellen: "Unsere Soldatinnen und Soldaten verdienen die bestmögliche Ausrüstung für ihre Einsätze."