Welt

Dieser Lotto-Millionär (46)will sein altes Leben zurück

120 Millionen Euro gewann Steve Thomson bei Euromillions. Danach hat sich einiges verändert. Denn der 46-Jährige wünscht sich sein altes Leben zurück.

Im November 2019 gewann Steve Thomson knapp 120 Millionen Euro bei Euromillions, (Rechts im Bild seine Ehefrau Lenka)
Im November 2019 gewann Steve Thomson knapp 120 Millionen Euro bei Euromillions, (Rechts im Bild seine Ehefrau Lenka)
Screenshot Twitter/Lancashire

25 Jahre lang spielte Steve Thomson aus Selsey, West Sussex in England, Lotto. 2019 knackte er einen riesigen Jackpot. Der ehemalige Bauunternehmer und seine Familie hatten plötzlich 105 Millionen Pfund (rund 120 Millionen Euro) auf dem Konto. Damit sind sie reicher als Sänger Harry Styles und die Harry-Potter-Stars Daniel Radcliffe und Emma Watson.

Sein Leben änderte der bescheidene Baumeister, wie ihn seine Freunde beschreiben, nicht sofort. Die Familie, bestehend aus Steve, seiner Ehefrau Lenka (44), zwei Töchtern und einem Sohn, blieb noch in ihrem alten Zuhause. Es handelt sich dabei um ein Reihenhaus mit drei Schlafzimmern. Außerdem ließ Thomson seine Arbeitskollegen wissen, dass er die angefangenen Arbeiten noch zu Ende führen werde. Auch seine Kunden ließ er wissen: "Keine Sorge, ich werde mich daran halten und alle meine Aufgaben erledigen."

"Ich glaube, ich stand kurz vor einem Herzinfarkt"

Steve erinnert sich zurück an den Moment, bei welchem er vom Lottogewinn erfahren hatte. Er habe die Zahlen erst drei Tage nach der Ziehung kontrolliert. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir die ersten beiden Zeilen überhaupt angesehen habe, bei der dritten konnte ich aber sofort sagen, dass sie übereinstimmte. Ich begann sehr schnell zu zittern. Ich wusste, dass es ein wirklich großer Gewinn war, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte." Er sei zu seinem Van gegangen, aber dann wieder zurückgelaufen. "Ich glaube, ich stand kurz vor einem Herzinfarkt."

Als er seinen Eltern vom Gewinn erzählt habe, hätten diese ihm zuerst nicht geglaubt. "Wir werden es glauben, wenn wir es sehen" – mittlerweile glauben sie ihm.

Leben nach dem Gewinn

Erst etwa ein Jahr nach dem Lottogewinn zog die Familie in einen anderen Landkreis und auf ein 4,5 Millionen Pfund (rund fünf Millionen Euro) schweres Anwesen. Das rund 37.000 Quadratmeter große Anwesen ist laut "The Sun" mit einem Swimmingpool und einem Tennisplatz ausgestattet. Nach dem Kauf sagte Steve: "Die Kinder haben jetzt endlich ihr eigenes Schlafzimmer."

Während der Sohn darum bettelte, einen Tesla anzuschaffen, wollte eine der Töchter (damals 8) ein pinkfarbenes Auto. Er spendete je 50.000 Pfund (rund 56.000 Euro) an die Schule seiner Kinder sowie ein Spital. Weitere 100.000 Pfund (rund 113.000 Franken) gab er an seinen Cricketclub weiter.

Aber laut seinen Freunden bereitet sein neues Leben Steve nicht wirklich Freude. Einer von ihnen sagt gegenüber der britischen "The Sun": "Steve fühlt sich offensichtlich sehr glücklich, in der Position zu sein, in der er sich befindet. Aber nichts hätte ihn auf die Veränderungen in seinem Leben vorbereiten können, nachdem er in Euromillions gewonnen hatte." Steve sei sehr bescheiden und vermisse den Job und vor allem seine Arbeitskollegen, mit denen er jeweils "brillante" Scherze gerissen habe.

Nicht der einzige unglückliche Gewinner

Steve Thomson ist nicht der Einzige, dem es so geht. Anfang des Jahres sprach Großbritanniens jüngste Euromillions-Gewinnerin Jane Park, jetzt 27, darüber, dass ihr Sieg im Alter von nur 17 Jahren ihr nicht viel Freude bereitete. "Ich wünsche das niemandem", sagte sie. Nach ihrem Gewinn habe sie mit Stalkern, Morddrohungen und negativer Medienaufmerksamkeit zu kämpfen gehabt.

2013 gewann Jane eine Million Pfund (rund 1,1 Millionen Euro). Sie habe davon nur ein bisschen ausgegeben für Dinge, die sie schon immer haben wollte. "Ich dachte, der Gewinn würde mein Leben zehnmal besser machen. Aber es hat es zehnmal schlimmer gemacht." An manchen Tagen wünsche sie sich, dass sie kein Geld hätte. "Mein Leben wäre so viel einfacher, wenn ich nicht gewonnen hätte." 2017 forderte Parker in einem Interview, dass es eine Altersgrenze für die Lotterie geben sollte.

"Die Leute sehen mich an und denken: "Wow, ich wünschte, ich hätte ihren Lebensstil. Ich wünschte, ich hätte ihr Geld." Aber sie kennen das Ausmaß von meinem Stress nicht." Sie habe materielle Dinge, aber ansonsten sei ihr Leben leer.

1/69
Gehe zur Galerie
    <strong>31.10.2024: Fischer, Berg &amp; Kaiser lassen kranken Freund im Stich.</strong> G. G. Anderson zeigt sich in einem Interview schwer enttäuscht von seinen hochkarätigen Schlager-Kollegen – <a data-li-document-ref="120069858" href="https://www.heute.at/s/fischer-berg-kaiser-lassen-kranken-freund-im-stich-120069858">dies ist kein Einzelfall &gt;&gt;&gt;</a>
    31.10.2024: Fischer, Berg & Kaiser lassen kranken Freund im Stich. G. G. Anderson zeigt sich in einem Interview schwer enttäuscht von seinen hochkarätigen Schlager-Kollegen – dies ist kein Einzelfall >>>
    IMAGO/osnapix; IMAGO/Eibner; IMAGO/BSR Agency