Coronavirus

Fix: Lockdown im Osten verlängert, Öffnungen im Mai

Nach dem Gipfeltreffen gab Kanzler Kurz in großer Runde am Dienstag das Corona-Update für Österreich. Nun ist fix: Lockdown im Osten wird verlängert.

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Corona-Gipfel am 6. April 2021: Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) im Rahmen einer Videokonferenz der Bundesregierung mit Experten und den Landeshauptleuten im Bundeskanzleramt in Wien
Corona-Gipfel am 6. April 2021: Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) im Rahmen einer Videokonferenz der Bundesregierung mit Experten und den Landeshauptleuten im Bundeskanzleramt in Wien
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Seit dem späten Vormittag tagte der große Corona-Gipfel im Kanzleramt. Bundesregierung, Landeshauptleute und zahlreiche Experten diskutieren, teils via Video-Schalte, über das weitere Vorgehen in der Pandemie. Fix ist, dass Wien, Niederösterreich und das Burgenland ihren Lockdown noch einmal verlängert haben. Bis zum 18. April wird in der Ostregion noch die Pause-Taste gedrückt. Das hat auch Auswirkungen auf die Schulen.

Ab 16 Uhr informierten Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Professor Oswald Wagner, Vizerektor für Klinische Angelegenheiten der Medizinischen Universität Wien, im Rahmen einer Pressekonferenz.

"Heute" berichtete an dieser Stelle LIVE:

"Wir haben in Österreich eine regional sehr unterschiedliche Situation, gerade was die Belegung der Intensivstationen angeht", beginnt Kanzler seine Ansprache. Derzeit seien bundesweit 578 Personen auf ICUs in Behandlung. "Für uns ergibt sich folgendes Bild: Wir haben in sechs von neun Bundesländern eine relativ stabile Situation", so Sebastian Kurz. Nur in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland sei die Lage angespannt.

Keine neuen Maßnahmen

Deshalb werde die Regierung weiter ihr regionales Vorgehen fortsetzen. In den anderen sechs Bundesländern werde man "weiterhin versuchen, mit den bestehenden Maßnahmen das Auslangen zu finden."

Zwischen den Ländern herrsche ein Klima der Solidarität. Kurz bedankte sich explizit bei Oberösterreich und der Steiermark, die jetzt Intensivpatienten aus der Ostregion übernehmen werden.

Trendwende in Sicht

Von den 7,5 Millionen Impfberechtigten würden nur knapp 5 Millionen auch ein Jaukerl haben wollen, rechnet der Kanzler vor. Beim Impfen werde man weiter stark nach dem Alter kategorisieren. Im April soll der Fokus noch auf die Über-65-Jährigen liegen, ab Mai geht es weiter zu Menschen im Alter 50+. In der Zwischenzeit habe auch seine 92 Jahre alte Großmutter einen Stich erhalten, weiß der Kanzler zu berichten. Nachsatz: "Gott sei Dank".

Bald soll es mit dem ganzen Land bergauf gehen: Ab dem Mai rechnet Kurz mit einer massiven Trendwende in dem Pandemiegeschehen. Dann sollen auch neue Lockerungen vollen. Deshalb wird nun eine Öffnungskommission eingesetzt, die das Vorgehen vorbereiten und die Umsetzung koordinieren soll.

Öffnungstermine in 14 Tagen fix

"Ab Mai ist das realistisch. Wann wird davon abhängen, wie sich die Infektionszahlen entwickeln", so Vizekanzler Kogler im Anschluss zu den angesprochenen Öffnungsplänen.

In 14 Tagen will er die genauen Öffnungstermine ankündigen, damit die jeweiligen Betriebe genug Vorlaufzeit bekommen. Voraussetzung sei aber, dass sich die Lage bis dahin stabilisieren müsse.

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    Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

    Neue Maßnahmen in Wien?

    Wiens Bürgermeister Michael Ludwig schärfte aber nach, dass, wenn die Zahl der Corona-Patienten in den Intensivstationen der Bundeshauptstadt nicht bald "drastisch" gesenkt werden könne, hier weitere Maßnahmen verhängt werden müssten.

    Gleichzeitig bedankte sich der Stadtchef bei den Wienerinnen und Wienern, welche die bisherigen Vorgaben "in übergroßer Mehrheit" umsetzen würde. "Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist sehr diszipliniert, weil sie darin eine Chance sehen, da wieder herauszukommen", so Ludwig.

    Gleichzeitig werde man Corona-Rebellen weiterhin abstrafen, um allen zu signalisieren, dass die Situation immer noch dramatisch sei. "Die Sicherheit der Bevölkerung und die Gesundheit der Bevölkerung ist das Allerwichtigste."

    Solidarität und Vorsicht

    Der steirische Landeshauptmann schlug direkt danach in die selbe Kerbe. ""Die Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts", sagte Hermann Schützenhöfer, der derzeit auch der Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz ist.

    Auch er unterstreicht, dass die Infektionszahlen jederzeit und überall "explodieren" können. "Man darf den Tag nicht vor dem Abend loben". Gleichzeitig unterstrich er die Solidarität unter den Ländern der Ostregion.

    Drei Maßnahmen

    Vizerektor Oswald Wagner übernahm das Schlusswort: Der Anstieg der Fallzahlen in Österreich sei wie von den Experten prognostiziert eingetreten, doch es gibt einen riesigen Unterschied zu den anderen Ländern. Der Anstieg hierzulande ist linear und nicht exponentiell, wie es noch im Oktober der Fall war.

    Drei Maßnahmen hätten hier besonders starke Wirkung gezeigt: Nämlich die FFP2-Maskenpflicht sowie deren Ausgabe zum Selbstkostenpreis und der Ausbau der Testprogramme in Österreich.

    Auch das Impfen führe nun zu einer Abflachung der Kurve. Die regionalen Maßnahmen hätten etwa in Salzburg den Reproduktionsfaktor des Virus massiv reduzieren können – ein Infizierter steckt hier nur noch weniger als eine andere Person an. 

    FFP2-Pflicht und Tests in Betrieben

    Wagner appellierte an alle, wo immer möglich die FFP2-Masken zu tragen. Auch eine Testpflicht in Betrieben sieht er als wirksames Mittel. Das Expertengremium begrüßt zudem regionalen Maßnahmen und auch die Verlängerung des Lockdowns in der Ostregion. Der Vizerektor befürwortet zudem die Beschaffung des russischen Impfstoffes "Sputnik V" durch die Bundesregierung.

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