Salzburg
Land im Voll-Lockdown – so hart sind die neuen Regeln
Salzburg und Oberösterreich haben sich wegen der Corona-Explosion für einen Lockdown entschieden. LH Haslauer erklärt nun, was jetzt kommt.
Nach viel Hickhack und politischem Chaos ist es nun fix! Salzburg und Oberösterreich gehen ab Montag in einen Lockdown für alle. Ob ganz Österreich nachzieht, ist noch unklar. Der Freitag wird zum Tag der Entscheidung.
Heute Nachmittag, ab 15.30 Uhr, will Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) bei einer Pressekonferenz nun die Detail der massiv einschneidenden Notbremse in seinem Bundesland erklären. "Heute" berichtet an dieser Stelle LIVE:
"Waren der Meinung, wir kommen durch"
"Angesichts der Infektionszahlen von heute, bleibt uns nichts anderes übrig, als einen Lockdown für das Land Salzburg zu verfügen." Um die Krankenhäuser vor einer Überlastung zu schützen, sei ihm "keine andere Wahl" geblieben, erklärt Haslauer seine Entscheidung.
"Gestern und vorgestern hat sich die Situation anders dargestellt. Da waren wir noch der Meinung, wir kommen durch." Salzburg hätte bereits davor schärfere Maßnahmen verhängt, doch "die Zeit, bis diese Maßnahmen greifen, haben offensichtlich die Krankenanstalten nicht mehr."
Der VP-Landeschef hält weiter an einem Vorantreiben der Impfquote fest: "Wir haben eine gute Chance. Wir haben die Chance, dass mit fortschreitender Impfung, wir aus dieser Situation herauskommen." Er will deshalb ein bundesweites Belohnungssystem für Geimpfte in die Wege leiten.
"Das ist jetzt ein Gebot der Stunde"
Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl wiederholte den Impfappell im Anschluss: "Was jetzt wichtig ist, ist der Drittstich, der dann die Langzeitwirkung bewirkt". Nur damit könne die Impfung dauerhaft aus dieser Pandemie führen.
"Es tut mir leid, dass Geimpfte jetzt hier auch betroffen sind. Doch das ist jetzt notwendig. Das ist jetzt ein Gebot der Stunde. Anders werden wir den Anstieg der Fälle nicht bremsen können", so Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz weiter. Auch in anderen Bundesländern sei die Lage kritisch, doch Salzburg und Oberösterreich stünden hier nun aber an der Spitze.
Die große Frage, die nun im Raum steht:
Wie lange dauert der Lockdown?
Das ist noch nicht fix! Haslauer geht darauf gar nicht genau ein. Die Expertenmeinungen würden mindestens drei, eher vier Wochen präferieren. Erst dann würde der R-Faktor wieder unter 1 sinken – die Erfahrungen aus den früheren Lockdowns würden aber noch keine Impfung berücksichtigen.
Haslauers Ziel: Vor Weihnachten wieder aufsperren! "Das ist ein realistisches Ziel".
"Lockdown ist ein kurzfristiges Mittel, aber keine Lösung für die Pandemie. Die Lösung für die Pandemie ist die Impfung. Und wenn wir nicht zur entsprechenden Durchimpfungsrate kommen, dann werden wir diese Chance nicht haben", so der Landeshauptmann.
Regeln im Detail
Die Umsetzung des Lockdowns liege nun bei Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, der die Verordnung für die beiden Bundesländer aufsetzen müsse, und beim Hauptausschuss des Nationalrats, der sie absegnen muss.
Auf Nachhaken der anwesenden Reporter, gibt Haslauer dann doch einige Details preis: "Es wird so ähnlich organisiert, wie die Osterruhe im Osten Österreich". Heißt, das Verlassen der eigenen vier Wände ist nur unter Ausnahmegründen gestattet.
Nicht lebensnotwendige Geschäfte des Handels sollen sperren, auch körpernahe Dienstleistungen werden abgedreht.
Und: Die Schulen werden auf Notbetrieb zurückgefahren. Die Bildungseinrichtungen sollen nur für all jene, die Betreuung benötigen oder Lernschwächen haben, offen bleiben. Bei den Unter-10-Jährigen sei die Inzidenz in Salzburg schon in astronomische Höhen geschossen.
Die Details:
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