Politik

Lockdown-Angst! Die Schul-Öffnung wackelt doch noch

Bildungsminister Faßmann hatte im Mittagsjournal erklärt, dass die Schulen am 25. Jänner wieder öffnen. Wenig später relativierte er die Aussage.

André Wilding
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Schulöffnung wackelt. Sollte der Lockdown verlängert werden, kann die Schule nicht am 25. Jänner starten.
Schulöffnung wackelt. Sollte der Lockdown verlängert werden, kann die Schule nicht am 25. Jänner starten.
Daniel Scharinger / picturedesk.com

Verwirrung um den Schulstart in Österreich! Der Präsenzunterricht an den Schulen soll am 25. Jänner beginnen, also eine Woche später als bisher angenommen. Bildungsminister Heinz Faßmann erklärte am Mittwoch im Mittagsjournal um 12.00 Uhr, dass es eine "schrittweise Öffnung geben werde". Die geringere Anzahl der Schüler sei dabei eine "wesentliche Komponente".

Doch nur eine Stunde später relativierte Faßmann die Aussage wieder. In der ZIB um 13.00 Uhr sagte der Bildungsminister nämlich, sollte ein harter Lockdown in Österreich kommen, dann würden auch die Schulen zu bleiben.

"Schule ein Teil des Lockdowns"

"Wenn es ein genereller Lockdown ist, mit all den Branchen und gesellschaftlichen Aktivitäten, dann kann sich natürlich die Schule nicht exkludieren, sondern ist dann ein Teil eines Lockdowns", stellte Faßmann in der "Zeit im Bild" klar. Ob der Lockdown in Österreich aber überhaupt verlängert oder gar noch verschärft wird, ist momentan nicht bekannt.

Was allerdings klar ist: Die Infektionszahlen in Österreich sind weiterhin recht hoch und in den letzten Tagen stets gestiegen. Auch am heutigen Mittwoch gab es mit insgesamt 1.917 Fällen keine Entspannung. Zudem bereitet der Regierung die britische Corona-Mutation Sorge, die sich im Land offenbar zunehmend ausbreitet.

17 Verdachtsfälle gibt es mittlerweile in Tirol, drei im Burgenland und in Wien gibt es überhaupt gleich mehrere Cluster. So haben sich seit 5. Jänner in mehreren Alten- und Pflegeheimen der Bundeshauptstadt gleich 42 von 101 Bewohnern mit der Mutation infiziert. Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober könnte die Virus-Variante aus Großbritannien sogar dafür sorgen, dass die schwerste Phase der Corona-Pandemie erst bevorsteht.

"Wien für Öffnung bereit"

Das Schul-Verwirrspiel geht vielen Österreichern aber mittlerweile jedenfalls gehörig auf die Nerven. "Der Zick-Kack-Kurs der Bundesregierung geht offensichtlich in die nächste Runde. Im aktuellen Verwirrspiel kennen sich weder Eltern, Schülerinnen und Schüler, noch Lehrkräfte aus! Erst gestern haben wir aus den Medien erfahren, dass die Schulen erst nach den Semesterferien öffnen sollen, dann ist plötzlich von einer möglichen Verlängerung des Lockdowns und einer späteren Öffnung die Rede", so Wiens Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS).

Insbesondere der Zeitpunkt der angedachten Öffnung ist für den Wiener Bildungsstadtrat wenig durchdacht: "Wenn tatsächlich die Schulöffnung in einer Art Schichtbetrieb am 25.1 starten soll, heißt das für Wiener Kinder, dass sie wahrscheinlich zwei oder drei Schultage haben, bevor die Semesterferien beginnen. Daher habe ich seit Wochen vorgeschlagen, dass eine normale Öffnung der Schulen mit einem durchdachten Testkonzept die beste Lösung für alle Beteiligten ist!"

Erneut untermauert Wiederkehr, dass Wien bereit ist: "Unter den momentanen Voraussetzungen steht einer geordneten Öffnung der Wiener Schulen am 18.1. nichts im Wege. Wir haben uns auf die Öffnung gewissenhaft vorbereitet und wollen vor allem Klarheit für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer und Kinder!", so Wiederkehr abschließend.

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