Tempolimit völlig egal

Lkw auf A1 heimlich kontrolliert – Ergebnis schockiert

Die Arbeiterkammer hat auf der Westautobahn Lkw kontrolliert. Erschreckend: Bei der Zählstelle St. Florian halten 94 Prozent das 80er-Limit nicht ein.

Oberösterreich Heute
Lkw auf A1 heimlich kontrolliert – Ergebnis schockiert
Auf der Westautobahn bei St. Florian wurde die Geschwindigkeit der Lkw gemessen.
Afinag

Wer kennt das nicht: Man ist auf der Autobahn unterwegs, plötzlich überholt ein Lkw den anderen, mit ziemlich hoher Geschwindigkeit. Die Arbeiterkammer hat jetzt in einer Untersuchung festgestellt, wieviele Lenker das Tempolimit von 80 km/h bei der Zählstelle in St. Florian bei Linz tatsächlich einhalten.

Das Ergebnis schockiert: Laut AK waren 94 Prozent der Lenker zu schnell unterwegs. Und: Nur sieben Prozent der Lkw auf allen Autobahnen und Schnellstraßen in ganz Österreich blieben unter der erlaubten Geschwindigkeit.

"Macht deutlich, wie wichtig mehr Tempokontrollen sind"

"Wenn mehr als 90 Prozent der Lkw auf den Autobahnen schneller als erlaubt fahren, macht das deutlich, wie wichtig mehr Tempokontrollen sind", sagte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Würden die Frächter verkehrsrechtlich verpflichtet, die geltenden Höchstgeschwindigkeit wirklich einzuhalten, könnte laut AK...

  • ein massives Einsparungspotential von knapp 200.000 Tonnen CO2 realisiert werden.
  • außerdem könnte während des Tages 15 Prozent weniger Lärm und in den Nachstunden im Vergleich zum Tag sogar 44 Prozent weniger Lärm verursacht werden.
  • schließlich würden die Berufskraftfahrer:innen entlastet, da diese dann nicht mehr von den Frächtern zu Geschwindigkeitsübertretungen gedrängt werden könnten.
  • die Verkehrssicherheit deutlich erhöht und Unfallrisiken somit reduziert werden.

Würden alle Lkw auf Österreichs Autobahnen die gesetzlich vorgeschriebenen Tempolimits von tagsüber 80 und nachts 60 km/h fahren, würden bei gleicher Verkehrsleistung (Tonnenkilometer) knapp 200.000 Tonnen CO₂ weniger ausgestoßen. Das entspricht in etwa dem Jahresausstoß einer österreichischen Stadt in der Größe Halleins bzw. Schwechats oder von rund 10.000 Pkw in Österreich.

WKO übt heftige Kritik an Studie

Die Wirtschaftskammer kritisiert die gesamte Studie als "entbehrliches Lkw-Bashing". Die Lage der Branche sei ohnehin schon existenzbedrohend – nicht zuletzt angesichts der CO₂-Doppelbesteuerung, der hohen Treibstoffkosten und der fehlenden Unterstützung von Seiten der Politik.

"Die Versorgungssicherheit ist aktuell massiv gefährdet. Zusätzlich wird nun auch noch mit fehlgeleiteten Studien versucht, gegen uns als systemerhaltende Transportwirtschaft Stimmung zu machen", kommentierte das der Fachverbandsobmann Markus Fischer.

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