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Lizenz: Austria-Boss gibt Update zu Insignia & Gazprom

Die Wiener Austria zittert um die Bundesliga-Lizenz. In erster Instanz wurde den "Veilchen" die Spielgenehmigung neuerlich verweigert. 

Markus Weber
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Austrias AG-Vorstand Gerhard Krisch spricht über die nicht erhaltene Lizenz.
Austrias AG-Vorstand Gerhard Krisch spricht über die nicht erhaltene Lizenz.
Gepa

Wie bereits in der abgelaufenen Saison erhielt der 24-malige Meister vom Senat 5 der Bundesliga kein grünes Licht. Aus finanziellen, aber auch rechtlichen Gründen wurde die Lizenz für die Saison 2022/23 verweigert, darüber hinaus ein Abzug von vier Punkten und eine Geldstrafe in der Höhe von 20.000 Euro wegen einer Fristverletzung im letztjährigen Lizenzierungsverfahren ausgesprochen.

Im Frühjahr 2021 klaffte noch ein sieben Millionen Euro großes Loch im violetten Budget, das nur durch das Eingreifen einer Gruppe rund um den Vizepräsidenten Raimund Harreither gestopft werden konnte.

"Beherrschender Einfluss"

Aktuell gibt es noch Klärungsbedarf wegen des Investoren-Einstiegs, des Verhältnisses zum strategischen Partner Insignia und des Sponsoren-Deals mit Gazprom. "Für uns ist es ein Stück weit enttäuschend, aber aufgrund der Komplexität des neuen Konstrukts und der Altlasten, die wir zu tragen haben, nicht ganz überraschend, dass die Bundesliga einige Rückfragen an uns gerichtet hat", erklärte Austrias AG-Vorstand Gerhard Krisch.

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    Nachdem die Wiener Austria auf den letzten Drücker doch noch die Lizenz für die Saison 20121/22 erhalten hatte, stellen sich die "Veilchen" neu auf. Die Saison 2021/22 in Bildern.
    Nachdem die Wiener Austria auf den letzten Drücker doch noch die Lizenz für die Saison 20121/22 erhalten hatte, stellen sich die "Veilchen" neu auf. Die Saison 2021/22 in Bildern.
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    Doch was ist verlangt, wenn der Senat 5 rechtliche Einwände hat? "Die Liga ist auch mit einer neuen Situation konfrontiert, hat uns die eine oder andere zusätzliche Auflage gegeben, die - zugegeben - etwas überraschend kommt. Die Liga hat zum ersten Mal das Thema ,beherrschender Einfluss´ konkretisiert", führte Krisch weiter aus. Daraus lässt sich schließen, dass der Einfluss der Investoren, die 40 Prozent an der Austria-AG halten, dargelegt werden muss. 

    Ebenfalls nicht ausreichend war demnach, dass die Austria Transfer-Erlöse der kommenden Saison als Durchschnittswert der letzten zehn Jahre einberechnet hat. "Das hat nicht gereicht. Man hat diese Planung reduziert", erklärte der violette Finanzvorstand weiter. 

    "Rucksack nicht von heute auf morgen wegbekommen"

    An den finanziellen Mitteln soll es - im Gegensatz zum Vorjahr - allerdings nicht scheitern. "Wir haben eine Planung. Es gilt zu untermauern, wie wir Kosteneinsparungen und Erlössteigerungen, die wir angegeben haben, auch rechtfertigen", meinte Krisch. Erste Maßnahmen der Kostensenkung würden jedenfalls schon greifen. "Wir werden die 70 Millionen Euro im Rucksack nicht von heute auf morgen wegbekommen." 

    Update zu Insignia und Gazprom

    Gerade wegen Insignia und Gazprom wurde bei der Austria besonders genau hingesehen, führte Krisch aus. "Bei Insignia ist es so, dass wir dieses Sponsoring-Agreement aufgelöst haben, bis 15. August haben wir die Auslaufphase. Danach werden wir entscheiden, wie wir mit diesem Thema umgehen", ließ Krisch offen, ob die Austria versucht, über den Rechtsweg die bisher nicht gezahlten sieben Millionen Euro einzuklagen. 

    "Mit Gazprom haben wir einen bestehenden Vertrag. Wir werden mit Gazprom in den nächsten 14 Tagen eine Entscheidung treffen, wie wir mit dem Vertrag umgehen. Wir haben aber noch einen gültigen Vertrag für die kommende Saison, ich werde darum kämpfen, solange es möglich ist", so der violette Vorstand, der mit Blick auf die Ereignisse in der Ukraine und das Entfernen de Gazprom-Schriftzugs von den Trikots der Young Violets meinte: "Wir haben auch eine finanzielle Seite. Ich werde diesen Balanceakt managen müssen."

    "Mehrjahresprojekt"

    Krisch untermauerte allerdings, dass die Wiener nicht von Transfer-Erlösen abhängig seien, Talente wie etwa Matthias Braunöder nicht "notverkauft" werden müssen. "Weil wir konservativ kalkuliert haben." 

    Bis kommenden Donnerstag hat die Austria nun Zeit, Einspruch einzulegen und weitere Unterlagen vorzulegen. "Wir müssen uns damit abfinden, dass wir wirtschaftlich nicht sicher sind. Das ist ein Mehrjahresprojekt. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass uns die Lizenzerteilung im zweiten Anlauf gelingen wird. Da haben wir auch Signale erhalten."