Der Jubel über das Last-Minute-Ticket für die Meisterrunde und den Aufstieg ins Conference-League-Viertelfinale war vor der Länderspielpause riesig. Die Ernüchterung nach Runde eins des Play-offs um den Bundesliga-Titel ist bei Rapid nun umso größer.
2:0! Salzburg setzte sich am Sonntag in Hütteldorf mit einer souveränen Leistung und dank des Doppelpacks von Yorbe Vertessen durch. Die grün-weiße Serie von vier ungeschlagenen Spielen gegen die "Bullen" riss vor nur 11.680 Fans – die Fan-Sektoren hinter den beiden Toren blieben in Folge des Fan-Ausschreitungen in Hartberg geschlossen.
Die Salzburger bleiben dem Spitzenduo auf den Fersen. Vier Punkte fehlen dem Dritten auf Leader Austria, zwei auf Meister Sturm. Rapid hat trotz Punkteteilung bereits neun Zähler Rückstand auf seinen Rivalen, konnte von den letzten zehn Ligaspielen nur zwei gewinnen.
Schräg: Rapid spielte zu zwölft
Obwohl der Anhang aus dem Block West fehlte, gab es bei Rapid den "Zwölften Mann". Gemeint war dieses Mal aber nicht die Unterstützung von den Tribünen, sondern eine skurrile Szene um Mittelfeldmann Lukas Grgic. Dieser realisierte in Minute 70 nicht, dass er ausgewechselt werden soll. Nach kurzer Behandlungspause neben der Seitenlinie deutete Schiedsrichter Harkam, er könne wieder am Spiel teilnehmen. Dieser winkte ihn tatsächlich zurück aufs Feld. Dann kam das Veto seiner Assistenten. Harkam erkannte den Irrtum, schickte den eigentlich ausgewechselten Grgic mit Gelb-Rot vom Platz.
Salzburg-Trainer Thomas Letsch: "Es ist immer wichtig, mit einem Erfolgserlebnis zu starten. Wir haben verdient gewonnen. So haben wir uns das vorgestellt. Die Mannschaft hat als Einheit agiert. Da sprinten auf einmal acht Leute nach hinten. Das sind die Basics im Fußball, dass man als Mannschaft verteidigt. Das hat mich am meisten gefreut."
Robert Klauß: "Nicht gut über 90 Minuten. Zweite Halbzeit einfach viel zu wenig. Die Tore, die wir fressen, einfach unnötig. Jeder verlässt sich auf den anderen.
Klauß auf die Fehler seiner Außenverteidiger angesprochen: "Ja, wenn es wiederkehrend ist, nervt es. Die ist auch nicht schwierig zu lösen. Da muss man einfach hingehen aktiv zum Ball und klären."
Klauß über den Ausschluss von Grgic: "Schiedsrichter winkt ihn laut unserer Meinung rein. Er bekommt nicht mit, dass er ausgewechselt wird. Unserer Meinung nach ist er auf Anordnung des Schiedsrichters reingegangen. Wenn er uns nächste Woche fehlen sollte deswegen, wär es natürlich extrem bitter."