Szene
Spitze gegen Lugner bei Opernball-Vorstellung
Der Ball der Bälle naht! Die glamouröseste Nacht des Jahres wurde in der offiziellen Pressekonferenz vorgestellt – Seitenhieb gegen Richard Lugner inklusive.
Am 20. Februar steigt in der Wiener Staatsoper auch in diesem Jahr wieder der Höhepunkt der Ballsaison – der altehrwürdige Opernball. Am Dienstag wurden im Rahmen einer Pressekonferenz von Staatsopern-Direktor Dominique Meyer und Ball-Organisatorin Maria Großbauer die Details bekannt gegeben.
Haider gegen Lugner
Insgesamt 144 Debütantenpaare aus 13 verschiedenen Ländern bilden heuer das Jungdamen- und Jungherren-Komitee und ziehen zu Beginn der Eröffnung in den Ballsaal ein. Erstmals dabei: ein gleichgeschlechtliches Paar. Es handelt sich um zwei heterosexuelle Freundinnen aus Deutschland. Baumeister Richard Lugner, ein Stammgast des Balls, lederte in "Heute" bereits gegen diese Premiere: "Da sollten Tanzpaare aus einer Frau und einem Mann bestehen". Das sei "naturgegeben" und eine solche Performance habe beim "Opernball" nichts verloren.
Alfons Haider, seit Jahren als ORF-Moderator auf dem Opernball im Einsatz, sieht das anders. Statt am Ende der Pressekonferenz eine Frage zu stellen, bedankte er sich dafür, dass auch ein gleichgeschlechtliches Paar den Ball eröffnet. Und schob mutmaßlich eine Spitze gegen Richard Lugner nach: "Da regen sich Leute auf, die in einem Alter sind, in dem sie vergessen, was sie gestern gesagt haben." Laut Meyer will man ein klares Zeichen gegen Homophobie setzen.
"Nicht immer das gleiche"
Meyer: "Man hat den Eindruck, dass der Opernball immer das gleiche ist. Dass die Tradition eingefroren ist. Aber das ist nicht so. Jedes Jahr gibt es Neuerungen und Änderungen. Besonders, seitdem Maria Großbauer ihn organisiert." In den vergangenen Jahren habe man viel in neue Ausstattung investiert und neue Partner geholt. "Der Opernball ist nicht mehr ein Ball im Operngebäude, sondern ein Ball der Künstler."
Das von Meyer zusammengestellte Eröffnungsprogramm (22.00 bis ca. 23.00 Uhr): Es singen die international erfolgreiche Sopranistin Aida Garifullina und Startenor KS Piotr Beczaa (Sempre libera aus La traviata von Giuseppe Verdi respektive E lucevan le stelle aus Tosca von Giacomo Puccini sowie gemeinsam Tanzen möcht ich aus Die Csárdásfürstin von Emmerich Kálmán).
Es spielt das Wiener Staatsopernorchester unter der Leitung von Spitzendirigent Daniel Harding (Ouvertüre zu Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus sowie Gesangs-und Balletteinlagen); das Bühnenorchester der Wiener Staatsoper unter Markus Henn (Fanfare) sowie das Wiener Opernball Orchester unter Andreas Spörri (Hymnen, Komiteedarbietungen)
Das Wiener Staatsballett – mit Ballettdirektor Manuel Legris sowie den Ersten SolotänzerInnen – und die Ballettakademie der Wiener Staatsoper tanzen zum Abendblätter-Walzer von Jacques Offenbach in einer eigens für den Opernball kreierten Choreographie von Staatsballett-Solotänzer Eno Peci, der damit zum zweiten Mal die Eröffnung gestaltet.
Die Königin der Nacht
Auch der 64. Wiener Opernball folgt dem Leitgedanken Alles Oper!, dem Gesamtkonzept von Opernballorganisatorin Maria Großbauer, das sich bereits in den drei Jahren zuvor als roter Faden von Opern-Zitaten durch den Ballabend zog. Beim Wiener Opernball 2020 wird die sternflammende Königin der Nacht aus Wolfgang Amadeus Mozarts Die Zauberflöte omnipräsent sein. Die Farbe Violett zieht sich durch alle Bereiche des Balls – von den Blumen über das offizielle Plakat bis zu den Fächern.
Nicht zu vergessen: "Heute" sucht derzeit die Opernballprinzessin 2020! Die glückliche Dame wird Richard Lugner und seine Gäste zum Opernball sowie zum Abendessen und in seine Loge begleiten. Die Entscheidung fällt am 20. Jänner – alle Infos hier.
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