Politik
Stern teilt in "Strache Song" gegen FP-Chef aus
Ein 2012 von der heutigen Jetzt-Chefin Maria Stern veröffentlichtes Musikvideo sorgt für Gesprächsstoff. Darin rechnet sie mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ab.
"Strache, Strache, Strache, dein Programm ist eine feine Sache. Wir sperren Österreich einfach zu und lachen alle so wie du" – so der Refrain des "Strache-Songs" von Maria Stern.
Mit Gitarre, im Dirndl und die Harre zu zwei Zöpfen zusammengebunden parodiert die heutige "Liste Jetzt"-Chefin das Parteiprogramm von FPÖ-Boss und dem nunmehrigen Vizekanzler Heinz-Christian Strache.
Video samt "Hitlergruß"
"Anlässlich des Nationalfeiertags 2012", heißt es in der Beschreibung zum YouTube-Video, das nicht ohne Eklat auskommt. Die Parteivorsitzende, die auch als Singer-Songwriterin tätig ist, hebt am Ende des Videos zur Anspielung auf die Nazi-Zeit den Arm zum "Hitlergruß". Das sorgt wenig überraschend für Empörung im Netz.
Stern erklärte auf "Heute"-Nachfrage, dass der "Strache-Song", den sie "nichtsahnend, dass das mal von Interesse sein würde" aufgenommen hatte, damals das Lieblingslied ihrer Schüler war. Der Song sei im Laufe der Jahre dann immer länger geworden: "Bei jeder FPÖ-Blödheit eine Strophe mehr. Bei 20 Strophen habe ich das Lied dann professionell aufgenommen."
Hier ein paar Auszüge aus dem Songtext:
>>> "90 Prozent der Nutten sind Migrantinnen, die nehmen unseren Frauen die Arbeitsplätze weg"
>>> "Unsere blonden Frauen stehen frei hinter dem Herd und gehen nicht in die Politik, weil sich das nicht gehört"
>>> "Die Politiker in Brüssel, die sind alle wahnsinnig saublöd. Europa, das war gestern, weil selbst a Wiking-Jugend haben die ned"
>>> "Die Griechen mit ihrem Raki, die bringen uns noch ins Grab. Drum schaffen wir mit dem Euro die Demokratie ab"
>>> "Umweltschützer wollen uns unsere Straßen klauen. Ich bin für Gratisparken, alles zubetonieren und vergasen von jedem letzten grünen Eck. Und wenn ich ans Rot-Grüne-Wien denk', werd' ich ganz Schwarz vor Wut. Wir müssen die Stadt endlich verändern, Platz 1 im Weltranking ist nicht gut"
>>> "Und wenn Europa wieder brennt, spielen wir die Feuerwehr, darin haben wir ja Übung, es ist ja gar nicht noch so lange her" – so das Ende des Songs und gleichzeitig jene Stelle, bei der Stern die Hand zum "Hitlergruß" hebt.
Zweites Video
Es gibt übrigens auch ein zweites Musikvideo zum "Strache Song", wie Journalistin Anna Thalhammer zunächst entdeckt und im Netz gepostet hat. Die beiden Songs haben denselben Refrain, die Strophen sind ein wenig abgeändert. Jener Clip wurde bereits 2010 veröffentlicht.
Swarovski-Song
Die heutige 46-Jährige hat übrigens auch Unternehmerin Fiona Swarovski ein Lied gewidmet. Mit diesem Lied war sie sogar beim Protestsongcontest vertreten und erreichte damit 2010 den fünften Platz.
In dem Song, der bereits 2009 aufgenommen wurde, singt sie im Refrain unter anderem: "Fiona, Fiona, du funkelnder Kristall, die Börsen stürzen ab, doch bei uns grünt es überall".
Darin teilt die Politikerin ordentlich gegen die Unternehmerin und deren Ehemann, den einstigen Finanzministers Karl-Heinz Grasser, aus. Weiter heißt es im Song: "Es grünt so grün, es grünt so grün, wenn Karl-Heinz' Blüten blühen" oder "Fruchtbare Kartoffelfelder wachsen um mein Buwog-Haus. Und dass die Mieten seit der Privatisierung teurer wurden, macht mir gar nichts aus."
Wer Maria Stern einmal live auf der Bühne erleben möchte, hat dazu übrigens am 6. März Gelegenheit. Da singt die Parteiobfrau im Rahmen eines Auftritt der Gebrüder Moped in der Kulisse. (ek)