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Lippenleser enthüllt, was Rubiales vor Kuss-Eklat sagte

Nach dem Kuss-Eklat muss sich Spaniens Ex-Verbandsboss vor einem Richter verantworten. Lippenleser entzifferten nun die Worte des 46-Jährigen. 

Sport Heute
Luis Rubiales küsste Spielerin Jenni Hermoso auf den Mund. 
Luis Rubiales küsste Spielerin Jenni Hermoso auf den Mund. 
Imago Images

Mit dem Kuss-Skandal im Rahmen der Siegerehrung nach dem gewonnen WM-Finale der Frauen hat Rubiales, damals noch spanischer Fußball-Verbandsboss, mittlerweile auf heftigen Druck hin zurückgetreten, für einen echten Eklat gesorgt. Der 46-Jährige küsste Spielerin Jenni Hermoso vor laufenden TV-Kameras auf den Mund. 

Nach einem öffentlichen Aufschrei wurde Rubiales vom Fußball-Weltverband FIFA zunächst suspendiert, außerdem musste der mächtige Fußball-Boss sein Amt niederlegen. Die 33-jährige Spielerin erklärte wenig später, sie habe sich "verletzlich und als Opfer einer sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe."  Rubiales versuchte sich zunächst noch im Amt zu halten, stemmte sich gegen einen Rücktritt, trat mit einiger Verzögerung aber letztlich doch ab. Der einst mächtige Verbandsboss beteuerte immer, die Spielerin habe dem Kuss zugestimmt. 

Ermittlungsverfahren

Mittlerweile muss sich Rubiales nun im Ermittlungsverfahren vor Gericht verantworten, nachdem der Ex-Verbandsboss von der Spielerin angezeigt wurde. Ermittlungsrichter Franco de Jorge muss nun entscheiden, ob Rubiales tatsächlich angeklagt wird. Im Falle einer Verurteilung drohen dem 46-Jährigen bis zu vier Jahre Haft. 

Ein Bruder der Spielerin sowie eine Freundin wurden bereits als Zeugen vernommen, beide bestätigten, dass Rubiales die Spielerin gegen ihren Willen geküsst habe. Außerdem sei die Fußballerin in der Folge von spanischen Verbandsfunktionären unter Druck gesetzt worden. 

Lippenleser klären auf

Am Montag wurden spanischen Medienberichten zufolge auch zwei Sachverständige vernommen, die Experten im Lippenlesen sind. Diese klärten laut "La Razon" anhand der TV-Bilder auf, was Rubiales unmittelbar vor der Skandal-Szene sagte: "Un besito?", also "ein Küsschen?" Was Hermoso darauf antwortete, ist nicht bekannt. Die 33-Jährige stand mit dem Rücken zur TV-Kamera, ihr Gesicht und ihre Lippenbewegungen sind deshalb nicht ersichtlich. 

In weiteren Befragungen werden auch die Spielerinnen Alexia Putellas, Irene Paredes und Misa Rodriguez in den Zeugenstand gerufen. Hermoso selbst wurde schon am 15. September befragt. Der Richter erlegte Rubiales dabei ein Kontaktverbot auf, der 46-Jährige musste auch einen Abstand von 200 Meter zur Spielerin halten.