"Hör mir zu..."
Lippenleser: Darüber haben Trump und Obama getuschelt
Während der Beerdigung des verstorbenen Ex-US-Präsidenten Jimmy Carter zeigten die Kameras ein Gespräch zwischen Donald Trump und Barack Obama.
Der ehemalige Präsident Barack Obama und der designierte Präsident Donald Trump führten am Donnerstag vor der Beerdigung des früheren Präsidenten Jimmy Carter offenbar ein herzliches Gespräch, wie in einem Video festgehaltene Szenen zeigen.
Der forensische Lippenleser Jeremy Freeman hat für die "New York Post" die gesprochenen Worte analysiert und meint, es verberge sich wohl "eine ernsthafte Substanz" dahinter. Er ist seit rund 16 Jahren zertifizierter Sachverständiger des University College London und ist für Prozessparteien, die Polizei und Journalisten tätig.
Laut Freeman hat der Trump den früheren Präsidenten Obama gewarnt, man müsse später "einen ruhigen Ort" finden, um "eine wichtige Angelegenheit" zu besprechen. Der Lippenleser vermutet, dass Trump aufgrund der auf die beiden gerichteten Kameras vorsichtig war.
"Ruf mich nachher im Foyer an, ja", soll Trump zu Obama gesagt haben während ihres Gesprächs, wobei er möglicherweise auf das Foyer der National Cathedral anspielte. Obama sagte daraufhin: "Kannst du nur… es sollte gut sein."
Trump erwiderte: "Ich kann nicht reden, wir müssen irgendwann einen ruhigen Ort finden. Das ist eine wichtige Angelegenheit, und wir müssen das draußen erledigen, damit wir uns definitiv heute darum kümmern können." Obama nickte zustimmend.
Der Lippenleser interpretierte außerdem, dass Obama sagte: "Hör mir zu, es ist eine Plackerei, eine Plackerei" — obwohl der Kontext nicht klar war, worauf er sich bezog — und Trump antwortete: "Ja, richtig. Ich kann mir nichts vorstellen, das eine Plackerei ist." Das Wort Plackerei bedeutet sinngemäß "harte Arbeit" oder Mühseligkeit.
Die Körpersprache-Expertin Judi James meint gegenüber dem Mirror, die beiden hätten während der Interaktion "entspannt" gewirkt. Die Konversation gebe Anhaltspunkte, dass die beiden Männer trotz ihrer unterschiedlichen Meinungen "einige gemeinsame Werte" teilten.
Trumps Gesicht forme während des Gesprächs ein Grinsen, "wie man es zeigt, wenn man auf ein mitfühlendes Lachen oder Spaß hofft", so James. "An einer Stelle hob Obama die Seite seines Zeremonienheftes an, um den Eindruck zu erwecken, dass sie vielleicht sogar getratscht haben und eine Art provisorischen Sichtschutz brauchten."
Gespräch um internationale Abkommen?
Der Gesprächsinhalt ist unklar, doch Freeman meint, Obama und Trump könnten über internationale Abkommen diskutiert haben. An einer Stelle beugt sich Trump zu Obama und sagt laut dem Lippenleser: "Ich bin da raus. Es sind die Bedingungen. Kannst du dir das vorstellen?"
Trump hatte sich während seiner ersten Amtszeit aus Obamas Iran-Atomabkommen von 2015 sowie aus dem Pariser Klimaabkommen von 2016 zurückgezogen, doch es ist unklar, ob es sich bei diesen Abkommen um das Gesprächsthema handelte.
Obama lachte, als Trump hinzufügte: "Und danach werde ich". Was danach folgte ist unklar, das Kamerabild wechselte. Sprecher von Obama und Trump äußerten sich zum Gesprächsinhalt bisher nicht öffentlich.
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Auf den Punkt gebracht
- Der ehemalige Präsident Barack Obama und der designierte Präsident Donald Trump führten vor der Beerdigung von Jimmy Carter ein herzliches Gespräch, das von einem forensischen Lippenleser analysiert wurde.
- Laut Jeremy Freeman diskutierten sie möglicherweise über internationale Abkommen und betonten die Notwendigkeit, später an einem ruhigen Ort eine wichtige Angelegenheit zu besprechen, wobei ihre Körpersprache auf eine entspannte Interaktion hinwies.