"Bevor es zu spät ist"
Linzer Pfleger möchte mit Petition Kollegen retten
In Oberösterreich startete ein Pfleger eine Petition, um auf die Zustände vieler Kollegen hinzuweisen. Fast 20.000 Unterschriften folgten.
In den letzten Tagen ebbte die Corona-Welle ab, das Influenza-Virus traf das Land dafür Ende Jänner mit voller Wucht. Und spätestens die weltweite Corona-Pandemie zeigte in Österreich, dass tausende Bedienstete des Gesundheitsbereichs zunehmend an ihre Leistungsgrenzen stoßen. Krankenpfleger Maximilian Lindpointner (29) appelliert mit einer Petition, zu reagieren, "bevor es zu spät ist".
Werde WhatsApp-Leserreporter unter der Nummer 0670 400 400 4 und kassiere 50 Euro für dein Foto in der Tageszeitung oder dein Video auf Heute.at!
Rettungsdienst, Studium und seit drei Jahren der Job auf einer Linzer Intensivstation: Seit weit mehr als zehn Jahren widmet Maximilian sein berufliches Leben der Krankenpflege. Doch aufgrund des Mangels an Fachkräften, finanziellen Zulagen sowie der Vielzahl an Arbeitszeit sieht er den Zustand vieler Kollegen als "kritisch". Deshalb rief die Pflegekraft eine Petition ins Leben – über 18.500 Oberösterreicher unterschrieben diese.
Personalmangel und Dauer-Stress im Fokus
"Wie am Verlauf der Unterschriften zu erkennen ist, stoße ich mit meinen Ideen, welche nicht neu sind und von den OÖ-Gewerkschaften ebenfalls eingefordert wurden, auf breite Zustimmung", sagt der Oberösterreicher im Gespräch mit "Heute".
In den vergangenen Jahren habe akuter Personalmangel und die ständige Dauerbelastung in Zeiten von Corona die Lage als Krankenpfleger "noch einmal deutlich verschlechtert", sagt der 29-Jährige.
"Brauchen Unterstützung" – Pfleger schlägt Alarm
Die vielfach zugesprochene Entlastung sei nicht angekommen, viele Kollegen würden sogar die Berufsgruppe wechseln. Deshalb fordert Maximilian eine nachhaltige Besserung im Pflegebereich: Arbeitsreduktion auf 35 Stundenwochen bei gleichbleibendem Lohn, eine Anpassung der Nachtdienst-, Sonn- und Feiertagszulagen sowie eine Erhöhung des Grundgehalts sind Teil seiner Forderungen.
„Wir sind motivierte und engagierte Pflegekräfte! Wir wollen für die Patienten da sein und ihnen die Hilfe anbieten können, die ihnen gebührt! Jedoch benötigen wir dafür auch die Unterstützung der Bevölkerung, der Politik und der Arbeitgeber.“
Die Petition auf mein.aufstehn.at unterzeichneten bisher 18.600 Personen. Diese möchte er zeitnah der in Oberösterreich für Gesundheit zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) übermitteln, denn "die aktuelle Situation in den Krankenanstalten ist durchaus kritisch", so Maximilian.
Hier findest du weitere Infos zur Petition >>>