Oberösterreich

Linzer Krisenstab bereitet sich auf Gas-Engpass vor

Der Krisenstab aus Stadt Linz und Linz AG nimmt seine Arbeit auf. Im Vordergrund steht die städtische Wärmeversorgung für den kommenden Winter.

Johannes Rausch
Die Erdgasspeicher der Linz AG sind derzeit zu 81 Prozent gefüllt. (Symbolbild)
Die Erdgasspeicher der Linz AG sind derzeit zu 81 Prozent gefüllt. (Symbolbild)
REUTERS/Ints Kalnins

Der neu gegründete Krisenstab setzt sich aus der Stadt Linz und dem stadteigenen Energieversorger Linz AG zusammen. Gemeinsam werden intensive Vorbereitungen getroffen um mögliche Lieferausfälle ab Herbst zu verringern. Vergangenen Freitag fand die erste Sitzung bereits statt, bei der aktuelle Entwicklungen am Erdgas-Markt präsentiert wurden.

Mit Manfred Föderl, Leiter der Wärme-Sparte der Linz Strom Gas Wärme GmbH, wurde ein Experte auf diesem Gebiet als regelmäßiger Teilnehmer herangezogen.

Der Linzer Bürgermeister und Linz AG-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Luger bezog in einer aktuellen Aussendung dazu Stellung: "Die Stadt und ihr Tochterunternehmen Linz AG bereiten sich seit längerem auf allfällige Lieferengpässe vor und unternehmen alles, was in ihren Händen liegt, um die Wärmeversorgung für den kommenden Winter zu sichern. Für uns hat es höchste Priorität, sowohl Privathaushalte sowie Infrastruktur, wie Kindergärten und Schulen, aber auch die Industrie weitestgehend mit Wärme zu versorgen."

Zurzeit sind die Erdgas-Speicherkapazitäten der Linz AG zu 81 Prozent gefüllt. Ab 1. Oktober soll der Stand aber durch bereits getätigte Einkäufe über 90 Prozent betragen. An den beiden heimischen RAG-Standorten Puchkirchen/Haag und 7Fields ist die Linz AG beteiligt.

Gefülltes Heizöltanklager

Ein von der Linz AG betriebener Kraftwerkspark sorgt außerdem unabhängig von Erdgaslieferungen für Strom und Wärme. In diesem befinden sich ein Biomasseheizkraftwerk, ein Reststoffheizkraftwerk und Wasserkraftwerk. Daneben existiert auch noch ein gefülltes und nachfüllbares Heizöltanklager, das eine zusätzliche Versorgung bietet.

Grundsätzlich wird in Linz die Umstellung auf erneuerbare Energieträger verstärkt: Bis 2035 ist geplant, dass mindestens 80 Prozent der Energie für die städtische Fernwärmeerzeugung nicht mehr aus fossilen Quellen stammen.

Gas-Krise spitzt sich zu

Wie "Heute" berichtete, bleibt die Lage angespannt. Die Wartungsarbeiten der Pipeline Nord Stream 1 sind zwar erledigt und Gas fließt wieder, trotzdem ist die aktuelle Situation bedenklich. So sind sich führende Experten wie etwa Klaus Müller, Präsident der deutschen Bundesnetzagentur, unsicher. Gewisse Aussagen Wladimir Putins könnten so interpretiert werden, dass Gas auf 20 Prozent gedrosselt werde. Für Müller eine bedrohliche Sachlage: "Wir sind Russland ausgeliefert"

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