Oberösterreich
Linzer Halloween-Krawalle – jetzt gibt es neue Anklagen
Nach den gewaltsamen Halloween-Randalen in der Linzer City wurden nun weitere Anklagen erhoben. Drei Jugendliche sollen Polizisten attackiert haben.
Die Ausschreitungen rund um den Linzer Taubenmarkt sorgten für Betroffenheit: Rund 200 junge Männer, größtenteils mit Migrationshintergrund, hatten in der Nacht zum 1. November randaliert. Sie warfen mit Böllern, Steinen und Flaschen, attackierten zunächst Passanten und dann die Polizei. Auch am darauffolgenden Abend kam es erneut zu einem schweren Zwischenfall (siehe Bildergalerie unten).
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Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Linz drei weitere Anklagen erhoben. Konkret werden ein Kosovare (15), ein Syrer (16) und ein Afghane (18) beschuldigt, pyrotechnische Gegenstände auf Polizisten geworfen zu haben.
Angeklagten auf freiem Fuß
Laut Staatsanwältin Ulrike Breiteneder befinden sich die drei angeklagten Jugendlichen auf freiem Fuß. Fünf Verdächtige im Alter zwischen 15 und 21 Jahren sitzen derzeit hingegen in Untersuchungshaft.
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Die drei bisher unbescholtenen jungen Männer hätten zwar erklärt, dass sie während der Randale in der Linzer Innenstadt gewesen sind. Allerdings würden sie sich nur als "passive Beobachter" bezeichnen.
In Summe gibt es derzeit acht Anklagen wegen des Verdachts der schweren gemeinschaftlichen Gewalt und der versuchten schweren Körperverletzung.
Einer der fünf verdächtigen U-Häftlinge, ein 21-jähriger Syrer, wird sich am 2. März vor Gericht verantworten müssen. Für die anderen Inhaftierten sind dagegen noch keine Verhandlungstermine bekannt. Nach Angaben der Staatsanwältin Breiteneder laufe bei den neu Angeklagten noch eine zweiwöchige Einspruchsfrist. Momentan rechnet sie jedoch mit keinen weiteren Anklagen.
In der Linzer Halloween-Nacht wurden insgesamt 129 Personen angezeigt. Gegen 46 Personen wurde bereits ein Verfahren zur Aberkennung ihres Schutzstatus eingeleitet.
Bei 50 Beschuldigten konnte bis dato "kein Tatbeitrag nachgewiesen" werden. Daher werde auch nicht weiter gegen sie ermittelt. Laut Breiteneder hätten diese Personen nämlich einen "wesentlichen Beitrag zur Aufklärung geleistet".
Randalierer müssen Schulbank drücken
Nach den gewaltsamen Geschehnissen in der Linzer Halloween-Nacht: Der Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) zog aus den tragischen Vorfällen Konsequenzen. Beteiligte Asylwerber müssen an sogenannten Wertekursen teilnehmen, erklärte der Politiker am Rande einer Pressekonferenz.
"In diesen Kursen geht es darum, sie mit unseren Werten und Normen vertraut zu machen", erklärt Hattmannsdorfer. Die Krawall-Macher würden wieder auf die richtige Spur zurückkehren, ist er überzeugt. "Heute" hat berichtet.