Debüt für Montreal
Linie 1 im NHL-Mekka – Insider über Juwel Reinbacher
Österreichs Eishockey-Hoffnung David Reinbacher startet beim NHL-Rekordmeister durch. Mentor Steve Kellenberger bei "Heute" über den Youngster.
Neben Star-Verteidiger Mike Matheson sammelte er zwei Schüsse, einen Check, zwei Blocks, kam auf knapp 20 Minuten Eiszeit.
Der Hockey-Diamant wurde 2023 wie einst Thomas Vanek fünfter Draftpick, in der Schweiz geschliffen, tastete sich im Frühjahr über das Farmteam in Laval in der AHL an die Eliteliga heran.
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Kloten-Kapitän Steve Kellenberger war in den prägenden Jahren in der Schweiz Abwehr-Partner, bleibt als Freund und "Hockey-Papa" erhalten. "Heute" sprach mit dem 37-jährigen Mentor über seinen um 18 Jahre jüngeren Schützling. Kellenberger: "Wir machen viel gemeinsam. Ich flog zu seinen ersten AHL-Matches in Laval. Er war sofort mutig, aggressiv, defensiv solide."
Den Umstieg auf die kleinere Eisfläche, den harten Nordamerika-Spielrhythmus und die ebenso harte Gangart gelang dem österreichischen Teamspieler dieses Frühjahr ohne Eingewöhnungszeit. Kellenberger: "Speziell für Verteidiger ist der Unterschied groß. Das Eis ist nicht so breit. Es gibt viele Checks. Jeder will sich in dieser Liga beweisen."
Reinbacher hat dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt. Im zweiten Vorbereitungsspiel setzte ihn Headcoach Martin St. Louis, selbst eine NHL-Legende, sogleich in einer tragenden Rolle ein. Nicht selbstverständlich. Bei seiner Rückkehr nach Kloten Anfang letzter Saison hatte der 1,88-Meter-Crack aus Hohenems noch Probleme, mit dem gestiegenen Druck umzugehen. Kellenberger erinnert sich: "Er kam verletzt vom NHL-Combine. Dann musste er wieder für den Draft nach Übersee. Zuvor war es für ihn immer nur bergauf gegangen. Dann der Cut – er hatte nach dem Draft für 19 Jahre sehr viel Druck."
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Kellenberger traut dem Rechtsschützen jetzt den Durchbruch in der besten Liga der Welt zu, mahnt aber: "Er will alles so schnell wie möglich schaffen, ist sehr ungeduldig. Er trainiert hart, macht viel extra."
Der Druck auf den Teenager ist ebenso groß wie die Erwartungen der Fans an ihren Erstrunden-Draftpick. Im Eishockey-Mekka Montreal ist die Jagd nach dem Puck Religion. Dementsprechend stehen selbst junge Talente wie Reinbacher auch bei Testspielen unter genauer Beobachtung. Ein Kaderplatz zum Saisonstart ist keine ausgemachte Sache. Die meisten NHL-Teams setzen auf drei Verteidiger-Paare – also nur sechs Startplätze.