Österreich

Lift kaputt, Feuerwehr rettet Rolli-Fahrer von Bahnhof

Weil der Aufzug nicht funktionierte und niemand vor Ort war, musste Rollstuhl-Fahrer Luca Kielhauser die Feuerwehr zu Hilfe rufen.

Christine Ziechert
Luca Kielhauser strandete am Bahnsteig, die Freiwillige Feuerwehr Gleisdorf half.
Luca Kielhauser strandete am Bahnsteig, die Freiwillige Feuerwehr Gleisdorf half.
FF Gleisdorf

Dass mit einem Rollstuhl nicht immer alles glatt läuft, weiß Luca Kielhauser (19) nur zu gut. So hatte der Steirer aus Gleisdorf bereits vergangenen Sommer während einer mehrstündigen Zug-Fahrt Probleme mit einem defektem WC. Und auch diesmal sind die ÖBB wieder Thema.

Der freie Journalist und Moderator kam vergangenen Donnerstag gegen 20 Uhr am Bahnsteig in Gleisdorf an: "Da der Lift defekt war, und man den Bahnsteig ansonsten nur über Stiegen verlassen kann, musste ich die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Gleisdorf um Hilfe bitten. Sechs Mann haben mich anschließend über die Treppen hinunter getragen - vielen herzlichen Dank!", postete Kielhauser auf Facebook und Instagram.

"Am Bahnsteig befand sich kein Personal, das mir helfen konnte, und den Fahrdienstleiter im Gebäude gegenüber konnte ich ebenso unmöglich erreichen" - Luca Kielhauser

Laut dem 19-Jährigen gab es über den Ausfall des Liftes weder über die ÖBB-App noch im Zug eine Auskunft: "Am Bahnsteig befand sich kein Personal, das mir helfen konnte, und den Fahrdienstleiter im Gebäude gegenüber konnte ich ebenso unmöglich erreichen. In so einem Fall muss sich jemand am Bahnsteig befinden, um zu helfen oder weitere Personen zur Hilfe zu holen", kritisiert der Steirer.

Kielhauser ortet nicht nur ein Kommunikationsproblem der ÖBB, sondern ein Problem in der Umsetzung der Barrierefreiheit: "Dieses Erlebnis zeigt nur eine von vielen eklatanten Lücken puncto Barrierefreiheit und Inklusion bei den ÖBB und wird höchstwahrscheinlich – wie bislang immer – entweder nicht beantwortet oder abgetan und keine grundlegenden Verbesserungen nach sich ziehen. Bisher hatte ich immer den Eindruck, dass man in solchen Fällen nicht lösungs- sondern ausredenorientiert handelt."

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    ÖBB entschuldigten sich

    Die Antwort der ÖBB ließ nicht lange auf sich warten: "Es tut uns sehr leid, so etwas darf nicht passieren! Unser Ziel ist es, alle Fahrgäste sicher und barrierefrei ans Ziel zu bringen. Wir arbeiten gemeinsam daran, die Barrierefreiheit zu verbessern und nehmen deine Nachricht deshalb besonders ernst. Wir prüfen den Vorfall intern, um unser Infomanagement zu optimieren, damit so etwas künftig nicht mehr vorkommt. Auch von uns ein Danke an die Kolleg:innen der Feuerwehr!", schrieb das Social-Media-Team der ÖBB auf Facebook und Instagram.

    Auch die Freiwillige Feuerwehr Gleisdorf meldete sich nach dem Einsatz: "Wir freuen uns natürlich, dass wir dir in dieser wirklich misslichen Lage helfen konnten und würden uns sehr freuen, wenn du mal bei uns vorbeikommen möchtest!"

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