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Hier rammt NASA-Sonde einen Asteroiden mit 22.000 km/h

Das Weltraumrettungsexperiment der NASA war erfolgreich. Die DART-Sonde ist mit dem Asteroiden kollidiert und hat davon ein Video aufgenommen.

Christine Scharfetter
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    Die NASA-Sonde DART hat den Asteroiden Dimorphos (rechts unten) voll getroffen und seine Umlaufbahn verändert. Es ist der Beweis, dass so ein Beschuss die Erde irgendwann vor katastrophalen Asteroiden-Einschlag bewahren könnte.
    Die NASA-Sonde DART hat den Asteroiden Dimorphos (rechts unten) voll getroffen und seine Umlaufbahn verändert. Es ist der Beweis, dass so ein Beschuss die Erde irgendwann vor katastrophalen Asteroiden-Einschlag bewahren könnte.
    HANDOUT / AFP / picturedesk.com

    Was, wenn "Armageddon" Wirklichkeit wird? Was, wenn ein Asteroid die Erde bedroht? Aktuell ist dies laut der US-Raumfahrtbehörde NASA nicht der Fall. Dennoch möchte man für den Ernstfall vorbereitet sein und hat dazu vor langer Zeit ein Weltraumrettungsexperiment gestartet. Der Plan: Eine NASA-Sonde soll einen Asteroiden rammen. Das Ziel dieser 330 Millionen Dollar teuren DART-Mission (Double Asteroid Redirection Test): Die Umlaufbahn des Himmelskörpers Dimorphos zu verändern.

    In der Nacht auf Dienstag war es dann soweit. 11 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, hat die DART-Sonde der NASA mit rund 22.000 km/h absichtlich den Asteroiden gerammt.

    Bilder zeigen Einschlag

    "Wir brechen jetzt in eine neue Ära der Menschheit auf, in der wir die Möglichkeit haben könnten, uns gegen den Einschlag eines Asteroiden zu schützen", sagte NASA-Managerin Lori Glaze nach der gelungenen Mission. Die NASA-Sonde war dabei mit einer nach vorne gerichteten Kamera ausgestattet und übertrug dadurch die Kollision live zur Erde.

    Dabei war der Asteroid Dimorphos erst rund eine Stunde vor dem Einschlag als heller Punkt sichtbar, wurde dann immer größer. Schließlich war der Himmelskörper mit Oberflächendetails und Schattierungen zu sehen – bis die Kamera beim Einschlag zerstört wurde und das Bild eine rote Störung anzeigte.

    Erfolgreich mit Autopilot

    Daraufhin folgte eine große Erleichterung im NASA-Kontrollzentrum. Schließlich war es nicht ganz klar, ob die mit 6,6 Kilometer pro Sekunde fliegende Sonde den Asteroiden auch wirklich treffen würde, da sie die letzten Minuten im Autopilot zurücklegte.

    "Wir haben diesen Moment schon so lange geplant und so viel darüber gesprochen – aber die Bilder haben meine Erwartungen übertroffen", sagte NASA-Managerin Nancy Chabot. NASA-Chef Bill Nelson gratulierte seinem Team.

    Ziel: Ablenkung

    Nun beginne aber die eigentliche wissenschaftliche Arbeit, sagte NASA-Managerin Glaze. Denn jetzt gelte es zu untersuchen, ob sich die rund zwölfstündige Umlaufbahn des Asteroidenmondes Dimorphos durch den Einschlag der DART-Sonde tatsächlich und inwieweit verändert hat. 2024 soll zur noch genaueren Erforschung dieser Frage die Mission "Hera" der Europäischen Raumfahrtagentur ESA starten.

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