Reisen
Unterwelt & floaten – hier erlebst du das echte Mexiko
Weiße Sandstrände, kristallklares Wasser und scharfes Essen – das ist bei Weitem nicht alles, was die mexikanische Halbinsel Yucatán zu bieten hat.
Wer an Mexiko denkt, dem kommen in erster Linie vermutlich Sombreros, Chilis, feuchtfröhliche Spring-Break-Partys von US-amerikanischen Teenagern und Tequila in den Sinn. Stimmt auch alles, doch da ist noch viel mehr! Lange bevor sich der Massentourismus auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán entwickelte, befand sich hier ein kleiner Teil des gigantischen Maya-Reiches. Und noch immer prägt das indigene Volk das Land.
Die Maya von heute halten weiterhin an den Werten und Traditionen ihrer Vorfahren fest, während sie nach einer Balance zwischen der Moderne und ihrem Glauben suchen. Schritt für Schritt wird das Erbe der Hochkultur in den Tourismus integriert. Hilfe bekommen sie dabei von Organisationen, aber auch von der Freizeitpark- und Hotelkette Xcaret.
Anreise: Edelweiss, die führende Schweizer Ferienfluggesellschaft, fliegt dreimal pro Woche direkt von Zürich nach Cancún.
Traditionelles Handwerk
Das Adults-only Hotel Xcaret Arte mit All-Fun-Inclusive-Konzept wurde erst im Sommer 2021 eröffnet. Es ist das zweite von insgesamt drei Hotels der Xcaret-Gruppe und wurde von einheimischen Talenten mit vollstem Respekt gegenüber der Maya, in deren Region es steht, erbaut. Eine Hommage von 900 Suiten an mexikanische Künstler. Das Wichtigste dabei: die Hängematten (auf den Balkonen und Terrassen). In denen auch heutzutage nicht nur die Mayas sich gerne zur Tag- und Nachtruhe betten.
Doch damit nicht genug, bei dem Hotel Xcaret Arte - wobei Xcaret das Maya-Wort für kleine Bucht ist - handelt es sich um eine ganze Erlebniswelt. Workshops rund um das traditionelle Handwerk der Mayas (vom Weben über das Malen bis zum Töpfern), Kanufahrten, Stand-up-Paddeling im hoteleigenen Fluss, Massagen im Spa und Cocktails schlürfen in einem der vielen Infinity Pools lassen den Urlaub am weißen Sandstrand mit Blick auf das karibische Meer nicht langweilig werden. Wem der Sinn nach noch mehr Action ist, der kann auch den Xcaret Fun Park besuchen, wo abends die Geschichte Mexikos in einer farbenfrohen Show den Besuchern näher gebracht wird.
Während auch Xcaret über einige Cenoten verfügt, haben hier einen kleinen Geheimtipp parat, von dem nicht einmal viele Einheimische wissen: Tief im Dschungel Yucatáns, ungefähr zwei Autostunden von Cancún entfernt, leben die Pac Chen – eine Maya-Gemeinschaft aus zwanzig Familien. Seit 1999 bieten sie gemeinsam mit dem Ökotourismusunternehmen Alltournative Touristen einen Einblick in ihre Kultur und ihr Land.
Die Rettung für ihr Zuhause, denn damals stand die kleine Gemeinschaft aufgrund von Armut kurz davor, ein Holzabkommen mit einem Möbelhersteller zu unterzeichnen, mit dem sie über 2000 Hektaren ihres Dschungels verkauft hätten.
Stattdessen können hier heute mit den Maya-Frauen Tamales, traditionelle gefüllte Maistaschen, gekocht werden. Über zwei Zipline-Strecken geht es durch den Dschungel und über Lagunen, wo man Vogelspinnen, gigantische Ameisenstraßen, riesigen Heuschrecken und mit ein bisschen Glück auch einem Alligator oder sogar einem Jaguar begegnet.
Erst kürzlich wurde hier auch eine der besagten Cenoten geöffnet. Dem Glauben der Maya nach gehören diese Karsthöhlen zur Unterwelt und gelten deshalb als heilig. Ein Grund, warum sie niemals das Wasser einer solchen Grotte betreten werden. Selbst Touristen dürfen die Cenoten nur unter dem Schutz eines Schamanen betreten, der im Rahmen einer kleinen Zeremonie freies Geleit bei den Göttern erbittet.
Erst dann geht es hinab in die Unterwelt. Der Schwefelgeruch ist hier eindeutig gewöhnungsbedürftig, doch das Spiel des Sonnenlichts mit den Blautönen des Wasser macht alles wieder wett.
Treiben lassen, wo der Himmel geboren wurde
Ein weiterer echter Geheimtipp befindet sich etwa 20 Minuten von Tulum im Nationalpark und Biosphärenreservat Sian Ka'an. Der Name kann übersetzt werden als "Ort, wo der Himmel geboren wurde". Hier wurde vor einiger Zeit eher zufällig ein alter Kanal entdeckt, der vor rund 1000 Jahren von den alten Mayas angelegt wurde. Heute können Menschen nach einer kurzen Bootsfahrt durch die Süßwasser-Lagunen darin "floaten". Was es dazu braucht ist lediglich eine Schwimmweste, die verkehrtherum angezogen wird – quasi als Windel. Was absurd klingt, macht allerdings Sinn, denn so lässt es sich am besten treiben.
Anschließend geht es durch den Dschungel zu den archäologischen Stätten von Muyil. Darunter die große Pyramide samt Tempel auf der Spitze.