Gesundheit
Krankenschwester will sich selbst Fett absaugen – tot
Als ihr Chef nicht in der Ordination ist, nutzt die Frau die Gunst der Stunde, um sich selbst Fett abzusaugen. Das bezahlt sie mit ihrem Leben.
In Mexiko ist eine 30-jährige Krankenschwester an den Folgen einer Fettabsaugung gestorben. Die Frau, die nur als Carina identifiziert wurde, wurde bewusstlos in einer Arztpraxis aufgefunden, nachdem sie angeblich versucht hatte, eine Fettabsaugung an ihrem Bauch selbst vorzunehmen.
Normalerweise wird der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt. Carina soll sich jedoch eine örtliche Betäubung vor dem Eingriff selbst verabreicht haben, obwohl sie diesbezüglich nicht ausgebildet war. Sie starb an einem Herz-Kreislauf-Stillstand, also dem plötzlichen Verlust der Atem- und Herzfunktion. Ein Mitarbeiter alarmierte die Sanitäter, die versuchten, Carina wiederzubeleben – leider vergeblich. Als sie die Klinik Clinica Amper im südlichen Zentrum Mexikos erreichten, konnte nur noch der Tod festgestellt werden.
Abwesenheit des Chefs ausgenutzt
Berichten zufolge führte Carina die Fettabsaugung durch, als der Eigentümer der Klinik, Dr. Rolando Samper Mendoza, auf einer Konferenz war und "ohne meine Genehmigung oder Erlaubnis", wie er gegenüber Jam Press erklärte. "Als Ergebnis dieser Aktion starb sie an den Folgen der Überdosierung des Anästhetikums."
OP-Tourismus
Laut den neuesten Statistiken der American Society of Plastic Surgeons wurden im Jahr 2020 mehr als 200.000 Fettabsaugungen in den USA durchgeführt und 97.988 Menschen hatten im selben Jahr eine Bauchdeckenstraffung. Dabei sind laut einer 2017 in der National Library of Medicine veröffentlichten Studie typische medizinische Probleme bei Fettabsaugungen geringfügig, wobei die Komplikationsrate bei nur 5 Prozent liegt. Die Zahl der durch Fettabsaugung verursachten Todesfälle liegt jedoch bei 1 von 5.000 Operationen. Blutgerinnsel in der Lunge sind der gleichen Studie zufolge die häufigste Komplikation bei Fettabsaugungen, die in 23 Prozent der Fälle zum Tod führt.
Carinas Tod fällt in eine Welle der Kontroverse um den Medizintourismus nach Mexiko, nachdem vier Amerikanerinnen entführt wurden, die sich in dem Land angeblich kosmetischen Eingriffen unterziehen wollten.
Günstigere Behandlungen sind ein Motiv. Tatsächlich überqueren laut Patients Beyond Borders jährlich mehr als 1 Million Amerikaner die Grenze, um bis zu 70 Prozent bei den Eingriffen zu sparen. Schönheits- und Gewichtsverlust-OPs gehören zu den gefragtesten.