Gesundheit
Kann die Affenpocken-Ausbreitung gestoppt werden?
Es gebe laut WHO ermutigende Anzeichen dafür, dass die Zahl der neuen Fälle in vielen europäischen Ländern von Woche zu Woche abnehmen.
Anfang Mai 2022 meldete Großbritannien der ersten Affenpockenfall, nur wenige Wochen darauf, gab es auch in Österreich den ersten Patienten. Das Virus hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits in ganz Europa ausgebreitet und sorgte über den Sommer für steigende Zahlen.
Jetzt hat die Weltgesundheitsorganisation WHO jedoch gute Nachrichten: "Wir glauben, dass wir die anhaltende Übertragung der Affenpocken von Mensch zu Mensch in der (europäischen) Region eliminieren können", sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge. "Um der Eliminierung näher zu kommen, müssen wir unsere Anstrengungen dringend verstärken."
Fallzahlen gehen zurück
Es gebe ermutigende Anzeichen dafür, dass die Zahl der neuen Fälle in vielen europäischen Ländern, darunter Frankreich, Deutschland, Portugal, Spanien und Großbritannien, von Woche zu Woche abnehme. Auch in einigen Teilen der USA sei trotz der knappen Impfstoffvorräte ein Rückgang zu verzeichnen.
Die wichtigsten Faktoren für die Verlangsamung seien wohl eine frühere Feststellung der Infektion, die dazu führe, dass sich Patienten früher isolieren, sowie Verhaltensänderungen, sagte Catherine Smallwood, Leiterin der Abteilung Affenpocken des WHO-Regionalbüros für Europa. Es gebe Hinweise darauf, dass die Menschen - vor allem Männer, die Sex mit Männern hätten und zu bestimmten Risikogruppen gehörten - gut über die Krankheit informiert seien.
172 aktive Fälle in Österreich
Seit Anfang Mai wurden mehr als 47.600 bestätigte Fälle in 90 Ländern gemeldet, in denen Affenpocken nicht endemisch sind. Die WHO hatte den Ausbruch der Krankheit im Juli zu einem weltweiten Gesundheitsnotstand erklärt und damit die höchste Alarmstufe ausgerufen. In Österreich gab es bis Ende vergangener Woche insgesamt 253 Fälle, davon sind 81 Erkrankte bereits wieder als genesen gemeldet, geht aus der Internetseite der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hervor.