Gesundheit
Besuch beim Chiropraktiker löste Schlaganfall aus
Bei einer chiropraktischen Routinebehandlung riss die Arterie im Nacken der Frau ein, sodass ihr Gehirn kein Blut mehr bekam.
Mariah Bond aus New Mexico (USA) suchte im April 2021 zum ersten Mal einen Chiropraktiker auf – in der Hoffnung, dass etwas gegen ihren steifen Nacken tun könne. Bei einer Routinebehandlung wurde ihr Hals in beide Richtungen gedreht und eingerenkt. Die 29-Jährige, die zuvor noch nie bei einem Chiropraktiker gewesen war, hörte ein Knacken, dachte sich aber nichts dabei. "Es knackte in beide Richtungen und ich hatte Videos von Chiropraktikern gesehen, also dachte ich, das sei normal, aber als ich aufstand, wurde mir ganz schwindlig", erinnert sie sich. "Dann fing ich an, mich zu übergeben und konnte nicht mehr aufhören", erzählt Mariah. Als ihr Mann sie abholte, begann die Hand der Zahnarzthelferin zu kribbeln. Auf Anraten des Chiropraktikers suchte Mariah die Notaufnahme auf. Es dauerte einige Stunden im Spital, bis die Ärzte herausfanden, was schief gelaufen war.
Der Chiropraktiker arbeitet ausschließlich mit seinen Händen und versucht Funktionsstörungen des Bewegungsapparates zu ertasten und zu korrigieren. Durch einen kleinen Impuls wird das blockierte Gelenk manuell oder mithilfe von Instrumenten in eine bestimmte Position geführt, um die Subluxation gezielt und ohne viel Kraftaufwand zu lösen. Oft entsteht dabei ein hörbares, aber harmloes Knacken.
Schlaganfall im Kleinhirn
"Ich musste mich immer noch ständig übergeben, ohne Pause. Ich konnte meine Augen nicht öffnen, denn wenn ich es tat, musste ich mich übergeben, weil mir so schwindelig war", erzählte Mariah. Scans ergaben, dass Maria einen Schlaganfall in ihrem Kleinhirn erlitten hatte – einem Teil des Gehirns, der für die Koordination von Bewegung und Gleichgewicht zuständig ist.
Nach zwei Monaten Therapie endlich wieder gehen
Es stellte sich heraus, dass Mariahs Chiropraktiker "ihre Arterie im Nacken eingerissen hatte, so dass ihr Gehirn kein Blut mehr bekam. Mariah wurde fünf Tage lang im Krankenhaus behalten, während ihr Zustand überwacht wurde. Während dieser Zeit war sie nicht in der Lage zu gehen. Erst am dritten Tag war sie in der Lage, sich auf eine Gehhilfe zu stützen, um sich fortzubewegen.
Nach zwei Monaten Physiotherapie konnte die "willensstarke" Mariah endlich wieder normal gehen und erhielt im Juni die gute Nachricht, dass das Gefäß vollständig verheilt war. Seit ihrer Verletzung hat sie sich geschworen, nie wieder einen Chiropraktiker aufzusuchen, und möchte das Bewusstsein für die Risiken schärfen.
Wie viele andere medizinische Praktiken birgt auch die chiropraktische Behandlung Risiken, aber Verletzungen sind selten – vor allem, wenn die Verfahren von jemandem durchgeführt werden, der auf diesem Gebiet ausgebildet und zugelassen ist.