Genuss
Dreiste Abzocke – dreifacher Preis bei Oster-Schokolade
Wer Schokolade im Osterhasengewand kauft, zahlt teilweise um bis zu 178 Prozent mehr als für die herkömmliche Ware.
Die Lieblingspralinen in Ei-Form, ein Oster-Bastelbogen oder einfach nur aufgedruckte Küken und Lämmchen: Kaum kommen Naschereien im Ostergewand daher, kosten sie auch gleich um ein Vielfaches mehr. Wie viel, das hat foodwatch Österreich in den vergangenen Tagen bei einem Preisvergleich von Osterschokolade herausgefunden – und schockiert in der ORF-Sendung "konkret" mit dem Ergebnis.
Denn im Vergleich zu entsprechend ganzjährig erhältlichen Produkten gibt es hier teilweise extreme Preissprünge: Spitzenreiter im – nicht erschöpfenden – foodwatch Preis-Check sind Raffaello. Das Kokos-Mandel-Konfekt ist im Osterhasten-Kostüm in einigen Supermärkten um 178 Prozent teurer als in der regulären Box. Die bekannte Toblerone-Schokolade, wenn sie im Osterhasen-Outfit daherkommt, ist in manchen Supermärkten ebenfalls fast drei Mal so teuer. Manner Neapolitaner Schnitten kosten mit Küken und Lämmchen drauf das Doppelte. Kinderschokolade wird mit OsterBastelbogen um 21 Prozent teurer.
Kleingedrucktes verrät Preisunterschied
Teils enorme Preisaufschläge, die oft nicht leicht zu erkennen sind. Zwar wird der Grundpreis der Lebensmittel meist am Regal angegeben, doch ist diese Angabe oft sehr klein gedruckt und damit schwer lesbar. "Den Preisunterschied zwischen normalen und Osterprodukten erkennt man erst dann, wenn man die Grundpreise vergleicht. Aber wer hat vor Ostern schon die Zeit, sich mit dem Kleingedruckten herumzuschlagen?", so Heidi Porstner, Leiterin von foodwatch Österreich.
Im foodwatch Preis-Check wurde zum Beispiel die 100g Packung Toblerone um € 2,29 gesehen, während im selben Supermarkt die deutlich kleinere 40 g Toblerone in der Osterverpackung € 2,49 kostete. Porstner erklärt: "Erst wenn man die 100 g-Preise vergleicht, merkt man, was los ist: Wer würde für eine normale Toblerone 100 g-Packung € 6,23 bezahlen? Das ist für uns weder durch Marketing- noch durch Produktionsmehrkosten erklärbar. Manche Hersteller und Händler ziehen uns zu Ostern mit solchen Preissteigerungen ordentlich das Geld aus der Tasche."
Tipp, um dem Preisaufschlag zu entgehen
Das Fazit von foodwatch Österreich: Sobald die Naschereien als Osterhase oder Lämmchen verpackt sind, wird auf den Normalpreis ordentlich draufgeschlagen. Das ist für die Konsument*innenschutzorganisation inakzeptabel. Porstner gibt abschließend Konsument*innen einen Tipp: "Kaufen Sie die üblichen Produkte und eine eigene Osterverpackungen und stellen Sie Ihr Osternest selbst zusammen."