Genuss

"Bitte 2 Spritzer" – darum ist das Gansl hier so günsti

Lebensmittelpreise, Energie- und Personalkosten – dennoch bietet der Mayer am Pfarrplatz auch in diesem Jahr ein Martinigansl an.

Christine Scharfetter
Pfarrwirt und Mayer am Pfarrplatz Geschäftsführer Clemens Keller hofft auf einige Gläser Wein zum Martinigansl.
Pfarrwirt und Mayer am Pfarrplatz Geschäftsführer Clemens Keller hofft auf einige Gläser Wein zum Martinigansl.
Pfarrplatz Gastronomiebetriebs GmbH, Martina Siebenhandl

"Uns geht es um langfristige Gästebindung, da darf man wegen ein paar Euro nicht kleinlich werden, mal zahlt man ein bisschen drauf, mal verdient man wieder – Fair zum Gast ist unser Motto", erklärt Gastronom Clemens Keller gegenüber "Heute". Deshalb war es dem Geschäftsführer vom Pfarrwirt und Mayer am Pfarrplatz in Döbling ein besonderes Anliegen, trotz der hohen Preise auch in diesem Jahr ein Martinigansl aufzutischen.

 Wiener Traditionslokal muss das Martinigansl streichen >>>

Und das zu einem – zu Zeiten von Inflation, Energiekrise und Personalmangel – äußerst moderaten Preis: Beim Heurigen Mayer am Pfarrplatz kostet die Portion samt Beilagen 27,90 Euro, beim Haubenrestaurant Pfarrwirt nebenan 28,90 Euro.

1/3
Gehe zur Galerie
    Beim Mayer am Pfarrplatz kostet die Portion Gansl samt Beilagen 27,90 Euro.
    Beim Mayer am Pfarrplatz kostet die Portion Gansl samt Beilagen 27,90 Euro.
    Pfarrplatz Gastronomiebetriebs GmbH

    Verdient wird mit den Getränken

    Dabei ist man im Vergleich zum Vorjahr nur um zwei Euro raufgegangen, so Keller. Wie das möglich ist, obwohl es sich um Weidegänse aus Österreich mit dem Gütesiegel AMA Genuss Region handelt? "In Zeiten wie diesen muss man auch einmal über den Tellerrand schauen und die Preise der Händler vergleichen, außerdem haben wir unsere Gänse schon im Juni bestellt. Sonst sage ich nicht mehr dazu, außer, wenn jeder Gast dazu zwei Gläser Wein oder Spritzer trinkt, geht es sich aus."

    Sprich, die Kosten sind mit dem Essen alleine nicht gedeckt. "Es ist kein Geheimnis, dass seit jeher für jeden Gastronomen das Essen, die Küche das "Mittel zum Zweck ist" – verdient wird fast nur bei den Getränken."

    Ob es sich in der Kassa bisher ausgezahlt wird nicht verraten, in Bezug auf die Gästebindung und -zufriedenheit auf jeden Fall: "Wir haben in den ersten zwei Wochen bereits 400 Gansl-Portionen verkauft."