Wohnen
Lieferschwierigkeiten – auch das wird jetzt teurer
Wer derzeit Möbel kaufen will, muss flexibel sein. Aufgrund von Lieferengpässen kommt es zu längeren Wartezeiten und höheren Preisen.
Wer seine Wohnung neu einrichten möchte oder gerade umgezogen ist, braucht derzeit viel Geduld und auch ein gut gefülltes Geldbörserl. Die Preise für Küchen, Sofas oder Betten werden demnächst steigen.
Auch Österreich betroffen
Deutsche Möbelhersteller haben am Montag erklärt, dass sie vom Handel mehr Geld haben wollen für ihre Ware. Grund dafür sind deutlich höhere Kosten für Bauteile und Logistik wegen der globalen Lieferketten-Probleme, berichtet die "dpa". Von diesen Schwierigkeiten ist auch Österreich betroffen.
"Es ist eine nahezu notwendige betriebswirtschaftliche Folge, diese extremen Preissteigerungen in irgendeiner Form weiterzugeben", sagte Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie. Er prognostizierte für heuer ein Umsatzplus von 10 Prozent für die deutsche Möbelindustrie - und zwar wegen besagter Preiseffekte und nicht, weil die Firmen mehr Möbel verkaufen.
"Cocooning"-Trend zu Pandemie-Beginn
Bei einzelnen Händlern habe man bereits Preiserhöhungen im einstelligen Prozentbereich gesehen, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Möbel und Küchen (BVDM), Christian Haeser. "Wenn die Warenknappheit und auch die Lieferschwierigkeiten andauern, dann kann es auch zu weiteren Preiserhöhungen kommen."
Zu Beginn der Pandemie haben Möbelfabrikanten vom "Cocooning"-Trend profitiert. Viele investierten ihr Geld in die eigenen vier Wände oder in den Garten, um es da schön zu haben. Doch die zwischenzeitliche Schließung von Filialen führte zu Umsatzeinbußen, auch die Lieferketten-Probleme herrschen noch vor. Gerade bei Verpackungen und elektronischen Bauteilen hat sich die Lage verschärft.
Auch Ikea kündigt Preiserhöhung an
Auch die explodierenden Kosten beim Material wirken sich aus. So haben sich Holzwerkstoffe, wie z.B. Spanplatten im Dezember 2021 zum Vorjahresmonat um 40,2 Prozent verteuert. Dass solche Entwicklungen zu höheren Preisen gegenüber dem Handel führen, sei laut Industrievertretern logisch.
Mit dem avisierten Preisaufschlag steht die deutsche Möbelindustrie nicht allein da. Der schwedische Möbelriese Ikea hatte unlängst angekündigt, die Preise wegen höherer Kosten um neun Prozent anheben zu wollen.