Welt

Libyen will Saif al-Gaddafi nicht herausrücken

Heute Redaktion
Teilen

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag fordert Libyen auf, Diktatoren-Sohn Saif al-Islam Gaddafi zu überstellen. Das Land möchte dem 39-Jährigen aber selbst den Prozess machen.



Wie der arabische Nachrichtensender Al-Arabiya am Mittwochabend berichtete, appellierte das Gericht an die neue Führung in Tripolis, entsprechenden Verpflichtungen umgehend nachzukommen. Dem Antrag der Libyer, die Überstellung des zweitältesten Sohnes des gestürzten und getöteten Machthabers Muammar al-Gaddafi aufzuschieben, sei nicht entsprochen worden, hieß es.

Das Haager Gericht hatte im Juni vergangene Jahres internationale Haftbefehle wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen Saif al-Islam Gaddafi, seinen Vater und dessen Geheimdienstchef erlassen.

Libyen will Saif al-Gaddafi selbst vor Gericht bringen
Die libysche Übergangsregierung will dem 39-Jährigen im eigenen Land den Prozess machen. Er war im November im Süden Libyens nahe der Grenze zum Niger gefasst worden. Sein Vater war einen Monat zuvor bei der Einnahme seiner Heimatstadt Sirte von Rebellen getötet worden. Der frühere Geheimdienstchef Abdullah Senussi wurde im März in Mauretanien gefasst.