Wildtiere

Leuchtquallen – In Schönbrunn darf der Strom ausfallen

Im Tiergarten Schönbrunn könnte jetzt ruhig der Strom ausfallen, denn gleich zwei Leuchtquallen konnten erstmalig erfolgreich nachgezüchtet werden.

Christine Kaltenecker
Gleich zwei europaweite Erstnachzuchten leuchten jetzt im Tiergarten Schönbrunn um die Wette. 
Gleich zwei europaweite Erstnachzuchten leuchten jetzt im Tiergarten Schönbrunn um die Wette. 
©Daniel Zupanc

Ob die ältesten Lebewesen der Welt die Antwort auf die Energiekrise sein könnten, wissen wir natürlich nicht. Lustig wäre es allerdings, wenn die "Pelagia panopyra" und "Bolinopsis mikado" nicht nur im Tiergarten Schönbrunn für leuchtende Aquarien sorgen würden. Diese zwei Leuchtquallen konnten nämlich kurz nach Jahreswechsel zum ersten Mal erfolgreich in Europa nachgezüchtet werden. 

1/6
Gehe zur Galerie
    Mit gleich zwei europaweiten Erstnachzuchten begrüßt der Tiergarten Schönbrunn das neue Jahr.
    Mit gleich zwei europaweiten Erstnachzuchten begrüßt der Tiergarten Schönbrunn das neue Jahr.
    ©Daniel Zupanc

    Licht an

    „Die Schwierigkeit bei der Zucht ist es, den jungen Rippenquallen genug Nahrung zu bieten und gleichzeitig eine sehr gute Wasserqualität zu gewährleisten. Mit einer speziell für Rippenquallen entwickelten Zuchtsäule ist uns das jetzt gelungen“, freut sich Revierleiter Roland Halbauer gemeinsam mit dem erfahrenen Aquarienteam. Besonders interessant ist bei beiden Arten, dass sie mit Hilfe chemischer Substanzen Licht erzeugen können. Dadurch wird nicht nur Nahrung wie Plankton angelockt, die Meeresbewohner wirken auch für das menschliche Auge gleich noch faszinierender.

    Größte Quallenzucht in Wien

    Quallen existieren bereits seit über 600 Millionen Jahren und zählen somit zu den ältesten Lebewesen der Welt. Im Gegensatz zu vielen anderen Tierarten sind Quallen und Rippenquallen in den meisten Fällen nicht von der Ausrottung bedroht, sie profitieren sogar von der Mischung aus Meereserwärmung und organischer Verschmutzung. „Von besonderem Interesse für die Wissenschaft ist somit, Überlebensstrategien dieser faszinierenden Lebewesen in Zeiten des Klimawandels zu erforschen. In unserem Backstagebereich befindet sich eine der größten Quallenzuchten weltweit mit über 70 verschiedenen Arten“, ergänzt zoologischer Abteilungsleiter Anton Weissenbacher.