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Letztes "Triell" vor den Wahlen - wer folgt auf Merkel?

Zum dritten Mal trafen sich die Kanzlerkandidaten zur TV-Debatte. Der Tonfall bleibt sachlich, der Erkenntnisgewinn eher schmal.

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Eine Woche vor der Bundestagswahl haben die Kanzlerkandidatinnen und -kandidaten von SPD, CDU/CSU und Grünen sich einen letzten direkten Schlagabtausch geliefert.
Eine Woche vor der Bundestagswahl haben die Kanzlerkandidatinnen und -kandidaten von SPD, CDU/CSU und Grünen sich einen letzten direkten Schlagabtausch geliefert.
Kay Nietfeld / dpa / picturedesk.com

Mindestlohn, Hartz IV, Klimaschutz, Corona – zum letzten und dritten Mal vor der Bundestagswahl haben die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen in Dreierbesetzung vor einem großen Fernsehpublikum für ihre Positionen gekämpft. Dabei wurde an mehreren Stellen insbesondere in sozialen Fragen Übereinstimmung zwischen Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) deutlich. Sie setzten sich hier erkennbar von ihrem Unionsmitbewerber Armin Laschet ab.

Wesentlich neue Erkenntnisse brachte die sehr sachlich ausgetragene Debatte nicht. Laschet, Scholz und Baerbock wiederholten weitgehend ihre Positionen aus zahlreichen Wahlkampfreden und aus den beiden vorherigen Triells.

Kandidaten stellen sich gegenseitig Fragen

Anders als bei den beiden anderen Triells durften sich die Kandidaten in einer Runde gegenseitig Fragen stellen. Baerbock fragte Scholz nach der Bekämpfung der Geldwäsche in Deutschland. Laschet knüpfte daran an und wollte von Baerbock wissen, was sie sich von der für diesen Montag beantragten Sondersitzung des Finanzausschusses des Bundestags erwarte. Und Scholz konfrontierte Laschet mit der Weigerung der Union, die höheren Heizkosten durch die CO2-Bepreisung gleichermaßen auf Mieter und Vermieter aufzuteilen.

Koalition mit der AfD? Ein absolutes No-Go

In der 90-Minuten-Sendung wurde ein breites Spektrum von Themen angesprochen: Es reichte von der Höhe des Mindestlohns und der Hartz-IV-Sätze über Klimaschutz und Digitalisierung bis hin zu Corona-Bekämpfung und Pflege. Auch zu ihren Wunschkoalitionen und zu ihrem No-Go bei Koalitionen wurden Scholz, Laschet und Baerbock befragt. Eine Koalition mit der AfD, ja auch nur ein Gespräch mit ihr, lehnten alle drei ab.

Worüber nicht gesprochen wurde

Außen- und Sicherheitspolitik war kein Thema des Triells, auch die Europapolitik kam nicht zur Sprache. Innenpolitisch fehlten beispielsweise die Themen Gesundheitssystem und Krankenversicherung oder Mieten. Nur am Rande spielten die Ermittlungen gegen die Geldwäsche-Zentralstelle des Zolls eine Rolle, um die es eine Woche zuvor noch einen harten Schlagabtausch gegeben hatte.

Scholz kommt am besten an

Aus dem letzten TV-Dreikampf der Kanzlerkandidatinnen und -kandidaten ist SPD-Kandidat Olaf Scholz einer Umfrage zufolge als Sieger hervorgegangen. In einer am Sonntagabend nach dem TV-Triell vom Sender Sat1 veröffentlichten Forsa-Blitzumfrage gaben 42 Prozent der Befragten an, dass Scholz die 90-minütige Diskussion gewonnen habe. 27 Prozent sahen Unions-Kandidat Armin Laschet vorne, 25 Prozent die Grünen-Bewerberin Annalena Baerbock.

Bei der Frage "Wen fanden Sie am glaubwürdigsten?" lag Scholz erneut vorn mit 37 Prozent. Danach folgte Baerbock mit 29 Prozent und Laschet mit 28 Prozent.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Auseinandersetzung bei den Sendern Sat.1, ProSieben und Kabeleins war das letzte Triell. Für noch immer unentschlossene Wählerinnen und Wähler wird es aber am kommenden Donnerstag (23.) eine weitere Möglichkeit geben, sich eine Meinung zu bilden. Dann tragen ARD und ZDF (20.15 Uhr) eine Schlussrunde mit den Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten aller im Bundestag vertretenen Parteien aus. Die Wahl findet am 26. September statt.

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