Niederösterreich
Leonies Mutter: "Wollen Angeklagten keine Bühne geben"
Der Prozess gegen die drei Afghanen am Wiener Landl soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Mutter Melanie P. erklärt warum.
Mutter Melanie P. (41) sprach am Montagabend mit "Heute" über den gewünschten Ausschluss der Öffentlichkeit bei der bevorstehenden Verhandlung.
Das sagt Leonies Mutter
"Es wird ein heikles Video bei der Verhandlung gezeigt werden, welches die sexuelle Selbstbestimmung und Integrität von Leonie verletzt und der Ausschluss der Öffentlichkeit ist vor allem auch zum Schutz der vier Geschwister von Leonie. Ein Jahr lang wurde jetzt alles in diversen Medien breit getreten, es gibt auch keine Details mehr, die noch überraschend ans Licht kommen könnten. Es geht uns ferner darum, den drei Angeklagten sowie deren Anwälten keine Bühne zu geben."
Wörtlich brachte es Opferanwalt Florian Höllwarth so dem Gericht vor: "Die antragstellenden Parteien sind die Eltern des Opfers. Gegenstand der Hauptverhandlung werden Erörterungen zum Verbrechen der Vergewaltigung sowie zum Verbrechen des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und daher die Erörterung des persönlichen Lebens- oder Geheimnisbereiches des Opfers sein. Auch wenn die Causa „Leonie“ einer breiten Öffentlichkeit über die Medien bekannt geworden ist, waren doch konkrete Informationen über das Tatgeschehen bisher nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Es werden Umstände, die die Geschlechtssphäre des Opfers betreffen, in einer Art erörtert werden müssen, dass es den Betroffenen nicht zugemutet werden kann, dass dies vor einem größeren Personenkreis geschieht. Da das Opfer durch die Straftat in ihrer sexuellen Integrität und Selbstbestimmung verletzt wurde und zum Zeitpunkt der Tat minderjährig war, ist sie besonders schutzwürdig und hat das Recht, den Ausschuss der Öffentlichkeit der Hauptverhandlung zu verlangen."
XTC in Eistee
Wie berichtet, hatte in der Nacht auf 26. Juni 2021 ein Bekannter (27) Leonie (13) von Tulln an der Donau (NÖ) zum Donaukanal chauffiert, die 13-Jährige verschwand in der Menge, traf auf den 20-Jährigen und 23-Jährigen (damals 18 Jahre und 22 Jahre) und bekam ein XTC. Nur die eine Tablette dürfte bei Leonie kaum eine Wirkung gezeigt haben.
Gegen 2 Uhr früh ging Leonie laut Anklage mit zwei jungen Männern mit in die kleine Wohnung nach Wien-Donaustadt; sie soll dort sieben XTC-Tabletten in einem Eistee untergejubelt bekommen haben. Das Mädchen kippte weg, soll mehrmals vergewaltigt worden sein. Wie brutal und herablassend mit Leonie umgegangen worden sein soll, untermauern mehrere Gutachten und das Verletzungsbild der 13-Jährigen.
Als das Mädchen das Bewusstsein verloren hatte, stellten es die Männer unter die Dusche, flößten ihm Joghurt ein. Als das Trio schließlich bemerkte, dass Leonie nicht mehr zu retten war, zogen sie ihr laut hastig die Unterhose verkehrt an, sogar eine Sporthose der Afghanen drüber und legten den leblosen, eilig bekleideten Körper schließlich auf einem Grünstreifen unweit der Wohnung ab. Der 22-Jährige erkannte sofort den Ernst der Lage, packte seine Sachen und bereitete die Flucht vor - alles dazu hier.
Die drei Verdächtigen wurden schließlich festgenommen (es gilt die Unschuldsvermutung), ab 27. September 2022 müssen die drei Afghanen (20, 19, 23) am Wiener Straflandesgericht auf die Anklagebank. Die genauen Tage: 27., 28., 29., 30. September sowie am 4., 5. und 6. Oktober. Die Anklage lautet: Vergewaltigung mit Todesfolge. Dem erwachsenen Angeklagten droht eine lebenslange Haftstrafe, den zur Tatzeit unter 21-Jährigen drohen bis zu 20 Jahre Haft - alles dazu hier.