Tirol
Lenker wendet an Grenze – muss dafür in Quarantäne
Ein skurriler Vorfall in Tirol sorgt jetzt für internationale Schlagzeilen: Manuel Binder hatte die österreichische Grenze passiert, wenige Minuten später aber umgedreht. Dabei wurde er von den heimischen Beamten gestoppt – und in Quarantäne geschickt.
Der Tiroler hatte am vergangenen Donnerstag das herrliche Wetter für einen Wanderausflug von Innsbruck an die Grenze nach Scharnitz genutzt. Danach wollte Manuel Binder mit seinen Begleitern noch etwas für das Abendessen im bayrischen Mittenwald besorgen. "Voraussetzung war natürlich, dass wir trotz der Sperren über die Grenze kommen. Wir dachten, es sei das Müheloseste, einfach hinzufahren und zu schauen", erzählt Binder gegenüber der "Kronen Zeitung".
Frei nach dem Motto "Probieren geht über Studieren" machte sich die Gruppe auf den Weg zur Grenze. Die Ausreise aus Österreich war kein Problem, doch auf deutscher Seite war ihnen der Weg versperrt. Deutsche Grenzbeamte verweigerten die Einreise. "Wir entschuldigten uns für die Unannehmlichkeiten, die wir bereitet hatten, und wendeten den Wagen."
Nur wenige Minuten nach seiner Ausreise erreichte Binder wieder den österreichischen Grenzposten – und wurde von mehreren Polizisten und Bundesheersoldaten "in die Mangel genommen". "Eingeschüchtert versuchte ich den Beamten zu erklären, dass wir nur an der Grenze gewendet hatten, da wir dort nachweislich abgewiesen worden waren. Die Beamten erklärten uns in scharfem Ton, dass wir auf deutschem Gebiet gewendet hatten und somit per Gesetz aus Deutschland kommen und nun eine 14-tägige Heimquarantäne anzutreten haben", wird der Tiroler weiter zitiert.
Diese dürfe er nur dann vorzeitig beenden, wenn er einen negativen Coronatest vorweisen könne. Weil er diesen nicht nur aus eigener Tasche zahlen müsste, sondern auch für Verschwendung einer knappen Ressource hält, bleibt Binder nichts anderes übrig, als abzuwarten. Bitterer Nachsatz: "Nun sitzen wir also in Heimquarantäne, anstatt unseren täglichen Verpflichtungen nachzugehen. Wegen einer Wende an der Grenze!"