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Leipzig-Boss weint nach Russland-Rauswurf

RB Leipzig steht kampflos im Viertelfinale der Europa League - Spartak Moskau darf nicht antreten. Doch bei den "Bullen" herrscht keine gute Laune.

Heute Redaktion
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Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff
Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff
imago images/motivio

Eigentlich ist es keine schlechte Nachricht für den deutschen Bundesliga-Klub: Nach dem bewaffneten Einmarsch Russlands in die Ukraine zog die UEFA die Konsequenzen und sperrte die russischen Klubs für den Europacup. Das heißt: Spartak Moskau darf im Achtelfinale der Europa League nicht antreten, weil auch kein anderes Team nachrückt, steht Leipzig kampflos im Viertelfinale. 

Kritik an der Klubführung

Doch die Klubführung bekam zuletzt Gegenwind zu spüren. Der Grund: Bevor die UEFA das Spartak-Duell abgesagt hatte, vermied RB ein klares Statement gegen das Spiel. Während zum Beispiel Polen bekanntgab, nicht gegen Russland in den WM-Playoffs spielen zu wollen, kamen von Leipzig keine Boykott-Klarstellungen. Stattdessen verschickte der Klub gleich am Freitagfrüh eine Ticketinformation für das Spiel an die Dauerkartenbesitzer.

Die Kritik geht an Klubboss Oliver Mintzlaff nicht spurlos vorbei. Auf einer Pressekonferenz kämpfte er mit den Tränen und meinte: "Wir sind alle zutiefst geschockt von den Ereignissen, die in diesem Krieg geschehen. Natürlich hat das auch bei uns große emotionale Löcher mit sich gebracht. Wir haben wahrgenommen, dass viel diskutiert wurde, wie sich RB verhält."

"Wie krank ist das eigentlich?"

Weiters erklärte er: "Und wenn man dann natürlich so viel Scheiße liest, dann ist das manchmal schon so, dass man sich fragt: Wie krank ist das eigentlich?" Die Fan-Kritik versteht er teilweise nicht: "Da wird dann auch immer schnell geschossen. Und dann ist für mich die Frage: Was will ich denn damit bezwecken? Will ich damit das Klischee bedienen, dass RB Leipzig ja nur ein Konstrukt ist und nur Geld verdienen will? Und nur seine Marke pushen will. Da kann ich dann halt nur mit dem Kopf schütteln."

Dennoch spart er nicht mit Selbstkritik: "Wir haben nach der Auslosung gesprochen, wie wir mit dem Los umgehen. Kann man gegen diese Mannschaft antreten, ist Boykott das Richtige? Sport soll ja verbinden. Wir konnten unsere Gedanken nicht richtig sortieren, aber wer kann das schon in so einer Situation, die völlig neu ist: ein Krieg vor unserer Haustür."

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