Zu viel Druck für Pädagogen

Lehrer schlagen Alarm – "Schulen an Belastungsgrenze"

Der Personalmangel hat die österreichischen Schulen fest im Griff: Noch immer gehen dem Land Lehrer ab. Gewerkschafter schlagen jetzt Alarm.

Lea Strauch
Lehrer schlagen Alarm – "Schulen an Belastungsgrenze"
Gewerkschaftler Paul Kimberger warnt: Die Situation in den Schulen ist ganz und gar nicht im grünen Bereich.
iStock, aps

Wie viele Lehrer fehlen noch im Land? "Alle ausgeschriebenen Stellen sind besetzt", erklärte das Bildungsministerium nach mehrfacher Nachfrage von "Heute". Dass in manchen Fällen anderweitige Lösungen wie etwa Mehrdienstleistungen angestrebt werden, sei zum Schulbeginn "ein ganz normaler Vorgang".

Gewerkschaft wenig optimistisch

Auch Minister Martin Polaschek (ÖVP) betonte in den vergangenen Wochen aber stets: "Wir werden im kommenden Schuljahr alle Unterrichtsstunden halten können." Ist das also die Entwarnung für die heimischen Pädagogen?

Bei der Gewerkschaft für Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer ist man da ganz und gar nicht optimistisch. "Die Rückmeldungen aus Schulen zeigen ein anderes Bild", schildert der Vorsitzende Paul Kimberger gegenüber "Heute".

Über eine halbe Million Überstunden

Valide Zahlen lägen auch ihnen noch nicht vor, aber: "Um den Unterricht aufrecht zu erhalten, müssen viele Mehrdienstleistungen erbracht werden", so Kimberger. Laut Zahlen der SPÖ waren es alleine von September 2023 bis Mai knapp 670.000 Überstunden – und das nur in Oberösterreich.

Viele Schulen sind an der Belastungsgrenze. Das wird auch dieses Jahr wieder so sein.
Paul Kimberger
Vorsitzender der Gewerkschaft

So seien Mehrkosten von knapp 40 Millionen Euro entstanden. "Damit hätte man längst flächendeckend das administrative Unterstützungspersonal ausbauen können", kritisierte Bildungssprecherin Doris Margreiter.

Für die Pädagogen bedeutet das vor allem eines: mehr Druck. "Viele Schulen sind an der Belastungsgrenze. Das wird auch dieses Jahr wieder so sein", ist sich Kimberger sicher. Was es jetzt brauche, seien tatsächlich wirksame Maßnahmen gegen den Personalmangel.

"Wir müssen den Beruf attraktiver machen", fordert der Gewerkschafter. Darunter fallen laut Kimberger zum Beispiel bessere Bezahlung, kleinere Klassen und ein massiver Abbau von Bürokratie: "Damit sich die Lehrer wieder auf ihre Kernaufgaben fokussieren können."

Die Bilder des Tages

1/54
Gehe zur Galerie
    <strong>18.09.2024: Firma hat 3 Mio. € Schulden, haut alle Mitarbeiter raus.</strong> Die nächste Riesenpleite: Ein Holz- und Baustoffhändler hat Schulden in Millionenhöhe. Schlimm für die Mitarbeiter: <a data-li-document-ref="120059284" href="https://www.heute.at/s/firma-hat-3-mio-schulden-haut-alle-mitarbeiter-raus-120059284">Sie verlieren alle ihren Job &gt;&gt;&gt;</a>
    18.09.2024: Firma hat 3 Mio. € Schulden, haut alle Mitarbeiter raus. Die nächste Riesenpleite: Ein Holz- und Baustoffhändler hat Schulden in Millionenhöhe. Schlimm für die Mitarbeiter: Sie verlieren alle ihren Job >>>
    Mareiner

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Personalmangel an österreichischen Schulen hat zu einer alarmierenden Situation geführt, bei der Lehrer an ihre Belastungsgrenzen stoßen und zahlreiche Überstunden leisten müssen
    • Trotz der Zusicherung des Bildungsministers, dass alle Unterrichtsstunden gehalten werden können, fordert die Gewerkschaft dringend wirksame Maßnahmen wie bessere Bezahlung und weniger Bürokratie, um den Beruf attraktiver zu machen und den Druck auf die Pädagogen zu mindern
    Lstr
    Akt.