Legendäre Wutrede: Wattens-Profi zerlegt Mitspieler

0:5! Schlusslicht Wattens nahm sich eine deutliche Leistungssteigerung vor, Sportdirektor Stefan Köck sagte: "Es ist fünf vor zwölf." Die Tiroler starten in Graz engagiert, schenken Sturm aber durch einen katastrophalen Rückpass das erste Tor und schlittern dann in ein Debakel.

Raffael Behounek platzt beim "Sky-Interview der Kragen. Er setzt zu einer Wutrede gegen Teile seiner Mannschaft an. Sein Trainer Thomas Silberberger stimmt ihm dann auch noch zu.

Behounek: "Was wir hinten tun, hat mit Bundesliga nichts zu tun. Das geht auch in der 2. Liga nicht durch. Wenn man sich die Gegentore anschaut, ist das einfach schlecht, da müssen sich manche Spieler hinterfragen, ob sie am Montag dann wieder zum Training erscheinen sollen. Auch in der Offensive. Wir laufen zum 15. Mal alleine aufs Tor zu … Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wie ich das einordnen soll. Weil es einfach so schlecht ist. Wir können nicht zu viert oder zu fünft fußballspielen. So kriegen wir vom GAK auch drei oder vier. Paar Spieler haben die Qualität nicht, ein paar sind nicht in Form. Eigentlich bodenlos die Leistung heute."

Trainer Thomas Silberberger will in der Ansage von Sportdirektor Köck keine Kritik an seiner Person erkannt haben: "Wir haben andere Probleme. Spieler, die sich in der Halbzeit einen Haartaft reinschmieren müssen oder mit dem Handy spielen. Das 'Fünf vor zwölf' bezieht sich auf die Mannschaft und sicher nicht auf meine Person."

Wie Behounek lässt auch der Coach deutliche Kritik an der Einstellung seiner Truppe durchklingen. In Wattens herrscht dicke Luft. In den nächsten Tagen werden wohl einige Köpfe gewaschen oder gar rollen. Nicht jener von Silberberger, ist sich der Trainer sicher. Nach dem Spiel stehen die Kicker und deren Einstellung im Fokus. Ob das Köck auch tatsächlich gleich sieht? Das wird sich wohl noch vor dem Cupspiel gegen den GAK am Mittwoch weisen …