Fussball
Lebt Hamburg-Stürmer Jatta doch unter falschem Namen?
HSV-Stürmer Bakery Jatta könnte in Wahrheit Bakary Daffeh sein und sich illegal in Deutschland aufhalten. Am Montag wurde Anklage gegen ihn erhoben.
Hamburg-Kicker Bakery Jatta droht Ungemach! Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den Stürmer aus Gambia erhoben. Grund: Er soll sich eine falsche Identität zugelegt haben, älter als 23 Jahre sein und gegen das Aufenthaltsgesetz in vier Fällen verstoßen. Nach Auffassung der Behörde soll der Fußballer eigentlich Bakary Daffeh heißen.
Die Vorwürfe sind nicht neu. Die "Bild" berichtete 2019 erstmals von dem Fall, hatte Zweifel an Jattas Identität. Damals wurden Ermittlungen rasch eingestellt, da keine Beweise für eine Identitätsfälschung gefunden wurden. Anwalt Thomas Bliwier konnte den Reisepass und einen Auszug aus dem gambischen Geburtenregister seines Klienten vorweisen.
Jatta war im Sommer 2015 als Flüchtling ohne Pass und Aufenthaltstitel nach Deutschland gekommen. Dort gab er sich als 17-Jähriger aus. Damit fiel er in die Kategorie "Unbegleitete Minderjährige in Deutschland" – und durfte bleiben. Der HSV erkannte sein Talent, nahm ihn unter Vertrag.
Doch die Skepsis blieb. Jatta habe zu große Ähnlichkeit mit Daffeh, einem anderen Kicker aus Gambia, der bei verschiedenen afrikanischen Vereinen als Profi tätig war. Seit 2015 fehlen Aufzeichnungen über Daffeh, sein Aufenthaltsort ist unbekannt.
Am 6. Dezember erhob die Staatsanwaltschaft Hamburg nun offiziell Anklage. "Für mich ist nicht nachvollziehbar, wie man auf Basis der Ermittlungen Anklage erheben kann", ärgert sich Anwalt Bliwier. "Wir sind der Auffassung, Herr Jatta hat seine Identität eindeutig nachgewiesen. Wir werden Stellung nehmen und beantragen, die Hauptverhandlung nicht zuzulassen."