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Lebermoos soll besser wirken als Cannabis

Forscher der Uni Bern haben entdeckt, dass man mit einem psychoaktiven Moos Schmerzen lindern kann. Es sei sogar der Wirkung von THC überlegen.

Heute Redaktion
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Seit eh und je berauscht sich der Mensch – manchmal auch illegal – mit psychoaktiven Substanzen. In Österreich wird derzeit legales CBD-Cannabis immer beliebter. Ärzte greifen aber auch auf Cannabis mit hohem THC-Gehalt zurück, das für Normalbürger verboten ist und neben seiner psychoaktiven auch eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung besitzt. Nun könnte ihm ein berauschendes Moos den Rang ablaufen, wie Forscher der Universität Bern herausgefunden haben.

Beim Surfen in Drogen-Foren stieß Forscher Jürg Gertsch der Uni Bern auf Berichte über das Lebermoos. Dieses solle "Wunder bewirken", hieß es. Mit einem Team untersuchte er die Pflanze daraufhin molekular und pharmakologisch.

"Der Wirkung von THC überlegen"

Die Erkenntnis der Berner Forscher und ihrer Kollegen von der ETH Zürich: "Die Rauschdroge hat auch eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung, die derjenigen von THC überlegen ist." Aus diesem Grund sei sie für die Medizin besonders wertvoll. Für einen flächendeckenden Einsatz brauche es aber noch weiterführende Studien zur "Radula perrotteti", wie das Lebermoos auf Lateinisch genannt wird.

Die "Perrottetinen" kann man im Internet bestellen, dort sind sie legal erhältlich. Moos-Plantagen im Stil von Hanf-Anlagen werden hierzulande aber in nächster Zeit vermutlich nicht entstehen. Kultivieren lässt sich das Moos nämlich nur schwerlich. Gertsch: "Der steinige Untergrund muss exakt stimmen, damit die Pflanze gedeiht. Es dürfte schwer werden, dies zu bewerkstelligen." Das Moos ist in Japan, Neuseeland und Costa Rica heimisch und gedeiht dort in seiner vollen Pracht. (red)