Leben zu teuer: "War seit sechs Jahren nicht im Urlaub"

Die extremen Teuerungen bereiten vielen Österreichern nach wie vor Schwierigkeiten. Nun sinkt die Inflationsrate und nähert sich endlich dem gewünschten Wert von 2 %. "Heute" wollte wissen, wie es den Menschen im Land wirklich geht und ob sie Schwierigkeiten haben, mit ihrem Einkommen auszukommen.

"Sparen, sparen, sparen"

Wir treffen Peter (61), der gerade auf einer Parkbank mitten in Favoriten sitzt. Als wir ihn auf die hohen Preise ansprechen, antwortet er: "Ich kenne viele Leute, die nicht mehr auskommen. Es wird alles immer teurer. Man muss halt sparen, sparen, sparen". Er ist zurzeit arbeitslos, teure Anschaffungen oder Urlaube gehen sich da nicht mehr aus: "Ich hab keinen Urlaub, schon seit 5 bis 6 Jahren nicht mehr" erzählt er uns.

"Essen gehen ist nicht drin"

Für Heidi (49), die gemeinsam mit ihrem Mann eine Familie zu ernähren hat, ist es ebenfalls schwierig, über die Runden zu kommen: "Den Urlaub spart man sich wirklich zusammen. Das ist das, warum wir das ganze Jahr arbeiten, dass wir uns wenigstens eine Woche Urlaub mit den Kindern leisten können" berichtet sie uns. "Essen gehen für vier ist auch nicht drin", sagt sie weiter.

Leopoldine (87) hat das Sparen zu ihrer Lebensweisheit gemacht: "Man muss sich alles einteilen, aber wenn man richtig haushaltet, kommt man aus. Ich setze mich nicht auf einen Kaffee, ich koche mir selber" sagt sie stolz. "Ich kaufe mir Karotten, Lauch und Melanzani, da kann ich drei Tage lang davon essen".

"Kein Geld am Ende des Monats"

Auch Georg kocht zuhause, statt ins Lokal zu gehen. "Ich unterstütze die Restaurants nicht mehr, weil die sind ungerechtfertigt teurer geworden und sie halten den Preis noch immer, sie gehen auch nicht runter und das unterstütze ich nicht", sagt er wütend. Er selbst kommt mit seinem Geld gut aus, Familien mit mehreren Kindern hätten es aber wohl nicht so leicht: "Ich denke da an die Familien mit Kindern und die tun mir leid. Mit einem niedrigen Gehalt ist das nicht leicht" sagt er ins "Heute"-Mikro.

Das kann Shifka (23) nur bestätigen: "Es ist sehr schwer mit Kindern" bekräftigt sie. Am Ende des Monats bleibt ihr nichts mehr übrig, da das gesamte Einkommen für Miete, Strom, Gas und Essen draufgeht.