Top-Spiel in Gruppe B
Last Minute! Italien schießt Kroaten ins Tal der Tränen
Was für eine Schlussphase! Italien gleicht in der 98. Minute aus und steht im Achtelfinale, schickt Kroatien ins Tal der Tränen.
Es waren unglaubliche Szenen in Leipzig! In der 98. Minute traf der Italiener Mattia Zaccagni zum 1:1 gegen Kroatien, schoss den regierenden Europameister ins Achtelfinale und die Kroaten ins Tal der Tränen. Die 40.000 kroatischen Fans waren nach der 1:0-Führung durch Luka Modric schon in Feierlaune, stehen jetzt vor dem Aus.
Die Squadra Azzurra erkämpfte sich am Montagabend in Leipzig ein 1:1 (0:0) gegen den tapferen WM-Dritten, dessen "goldene Generation" um Altstar Modric, der schon wie der Siegtorschütze aussah, mit nur zwei Punkten ganz dicht vor dem Aus steht.
Mattia Zaccagni (90.+7) traf in letzter Sekunde zum Ausgleich für die Italiener, die ihr Achtelfinal-Ticket mit vier Punkten als Gruppenzweiter hinter Mitfavorit Spanien buchten und es in der Runde der letzten 16 am Samstag in Berlin mit der Schweiz zu tun bekommen.
Modric Rekordtor zu wenig
Die Kroaten, die Modric (55.) 31 Sekunden nach seinem verschossen Handelfmeter in Führung gebracht hatte und zum ältesten EM-Torschützen aufgestiegen war, haben mit zwei Punkten und einem Torverhältnis von minus drei nur noch eine Minimalchance, als einer der besten vier Gruppendritten weiterzukommen. Dazu endet wohl eine Ära: Modric, Anführer der "Vatreni" in den so erfolgreichen vergangenen Jahren, könnte sein letztes Länderspiel absolviert haben.
Auf dem Platz gaben die Kroaten zu Beginn den Ton an, Luka Susic zwang Italiens Lebensversicherung Donnarumma mit einem Distanzschuss früh zu einer Glanzparade (4.). Nach dem absolut chancenlosen Auftritt beim 0:1 gegen Spanien brauchten die Italiener eine Weile, ums ins Spiel zu kommen, wurden dann aber plötzlich gefährlich: Mateo Retegui köpfte nach einer Flanke von Riccardo Calafiori nur knapp rechts vorbei (21.).
Die Partie wurde nun offener, einen Kopfball des aufgerückten Alessandro Bastoni hielt Kroatiens Dominik Livakovic herausragend (29.). In der Folge scheuten beide Teams das Risiko, um Fehler zu vermeiden. Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel überschlugen sich dann schnell die Ereignisse: Modric scheiterte mit einem von Davide Frattesi verursachten Handelfmeter an Donnarumma, die Kroaten blieben aber dran: Donnarumma parierte wenig später stark aus kurzer Distanz gegen den eingewechselten Ante Budimir, Modric staubte den Abpraller wuchtig unter die Latte ab. Die Italiener waren nun gefordert und rannten verzweifelt an.