Notfallpatient Gesundheit

Lange Arzt-Wartezeiten – ÖVP will Hotline 1450 ausbauen

Lange Wartezeiten bei Ärzten, in Ambulanzen und auf OPs: Die ÖVP will daher die Hotline 1450 ausbauen und die Digitalisierung vorantreiben.
Christine Ziechert
07.04.2025, 15:02

31 Wochen durchschnittliche Wartezeit auf eine Bandscheiben-OP in der Klinik Donaustadt, 33 Wochen Wartezeit auf einen Kniegelenk-Ersatz in der Klinik Penzing: (Kassen-)Patienten benötigen derzeit bei bestimmten Eingriffen einen langen Atem. Auch bei Ambulanz- oder Arzt-Terminen müssen Wiener viel Geduld aufbringen.

"Das Wiener Gesundheitssystem ist zu einem echten Sorgenkind geworden", meinte auch ÖVP-Wien-Landesparteiobmann Karl Mahrer. Gemeinsam mit Ingrid Korosec (ÖVP), Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes, wurden im Rahmen eines Pressegespräches mögliche Lösungsansätze für den "Notfallpatienten Gesundheitssystem" präsentiert.

Ambulanzen sind überlastet

"Mir ist bewusst, dass es nur durch ein Zusammenspiel aller Player des Gesundheitssystems zu einer Lösung kommen kann", erklärte Mahrer. Vor allem der Stadt Wien und den Wiener Spitälern komme dabei eine wichtige Funktion zu, so der Wiener ÖVP-Chef, der etwa die hohen Kosten (39,6 Millionen Euro) der vergangenen Jahre für externe Berater sowie die Gefährdungsanzeigen in den Spitälern (146 von 2015 bis 2022) anführte.

Einen Hauptgrund für die Mängel ortete Mahrer im Zuzug: "Seit 2015 haben wir 200.000 Zuwanderer aufgenommen, aber das System wurde nicht angepasst. Die Ambulanzen sind überlastet, zudem braucht es ganz dringend mehr Aufklärung darüber, wie unser Gesundheitssystem funktioniert."

1450 als zentrale Patienten-Drehscheibe

Als mögliche Maßnahme forderte der Wiener ÖVP-Chef einen massiven Ausbau der Hotline 1450, um die Patientenströme besser lenken zu können: "Sie sollte als zentrale Drehscheibe für Patienten fungieren, etwa für Terminbuchungen, für Telemedizin und Video-Untersuchungen. Laut einer Studie der Wiener Wirtschaftskammer könnten wir allein durch diese Maßnahme neun Millionen und damit die Hälfte aller Ambulanzbesuche vermeiden! Die Stadtregierung muss die Hotline technisch, organisatorisch und personell neu aufstellen."

Weiters pochte Mahrer auf vemehrte Digitalisierung samt KI-Einsatz, den Ausbau der Primärversorgungseinheiten (PVE), effizienteres OP-Management, verstärkte Gesundheitsprävention (etwa an Schulen) sowie die Attraktivierung von Fachrichtungen – wie die Kinder- und Jugend-Psychiatrie oder die Gynäkologie –, in denen derzeit ein Mangel besteht.

Finanzierung aus einer Hand

Lobend erwähnte Seniorenbund-Präsidentin Korosec die bereits acht bestehenden Kinder-PVE: "Aber dem gegenüber steht leider auch sehr viel Negatives. Es braucht etwa eine Finanzierung aus einer Hand, denn es versickern zu viele Geldströme. Aber auch die Digitalisierung und Modernisierung sind wichtige Faktoren. Wir wollen diese Missstände im Gesundheitssystem beheben, dafür brauchen wir aber Regierungsverantwortung in Wien."

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