Nur zwei Tage lang war es ruhig, bis der nächste Fall der Maul- und Klauenseuche (MKS) in der Slowakei bekannt wurde. Neuerlich traf es einen Betrieb mit Rindern in Trnavský – der Ausbruch unweit der österreichischen Grenze wurde am 4. April gemeldet.
Trotz umfangreicher Maßnahmen, die eine Einschleppung nach Österreich verhindern sollen, sind heimische Landwirte zunehmend verunsichert und in Angst um ihre Tiere. "Wir sind machtlos", meint Karin Hubicek vom Biohof Hubicek in Breitensee (Bezirk Gänserndorf) im Gespräch mit "Heute".
Das hochansteckende Virus gefährdet rund 1,18 Millionen Nutztiere (Paarhufer) in Niederösterreich. Neben Rindern und Schweinen können auch Schafe, Ziegen, Giraffen oder Wildtiere erkranken.
Auf Hubiceks Betrieb in Breitensee nahe der slowakischen Grenze leben 42 Hochland-Rinder und rund 80 Schweine in Freilandhaltung. Einen Stall, in dem sie die Tiere vorübergehend unterbringen könnte, gibt es nicht. "Wir können die Tiere ja nicht verstecken. Weder vor Menschen noch vor Wildtieren", so Hubicek.
Die Angst, dass es zu einem Ausbruch der MKS auf ihrem Betrieb kommen könnte, ist bei Hubicek jedenfalls groß. "Die Sorge begleitet uns täglich. Wir sind irgendwie machtlos und können nur hoffen, dass das Virus einen Bogen um uns macht", erzählt sie.
Um mehr Sicherheit für die Tiere zu schaffen, hat Hubicek derzeit weniger Mitarbeiter im Kontakt mit den Tieren im Einsatz. "Wir hoffen auch, dass niemand die Tiere besucht".
Die Übertragungswege des MKS-Virus sind vielfältig. Neben direktem Kontakt zu infizierten Tieren, können auch unbelebte Objekte wie kontaminierte Schuhe oder Kleidung die Krankheit übertragen.
In Gülle und Abwasser soll das MKS-Virus über zwei Wochen lang infektiös bleiben. In Tiefkühlfleisch überlebt es sogar mehrere Jahre.
Ein Ausbruch der MKS wäre für Hubicek jedenfalls fatal. "Es wäre ein wirtschaftlicher Totalschaden, ganz zu schweigen vom Tierleid", so die Landwirtin.