Salzburg-Wahl
FPÖ-Beben bei Salzburg-Wahl – jetzt sind Ergebnisse da
Landtagswahl in Salzburg 2023 – Haslauer muss zittern: Die ÖVP verliert laut erster Hochrechnung stark, die FPÖ von Marlene Svazek legt massiv zu.
Die Wut auf die Regierenden erfasst auch Salzburgs "Polit-Sir" Wilfried Haslauer (66) massiv. 386.947 seiner Landsleute waren am Sonntag in 119 Gemeinden aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Am Prüfstand: die schwarz-grün-pinke Dirndl-Koalition unter ÖVP-Führung. Am Höhepunkt der Ära Sebastian Kurz hatte Haslauer seine Mehrheit vor fünf Jahren auf 37,8 Prozent ausgebaut – ein Ergebnis, das er 2023 nicht annährend halten konnte.
SPÖ erstmals auf Platz 3
Auch die SPÖ, die sich derzeit mit internen Führungsstreitigkeiten auf Bundesebene konfrontiert sieht, rutschte erstmals in der Nachkriegszeit auf den dritten Platz an der Salzach ab. Besonders bitter: Bis 2013 hatten die Roten mit Gabi Burgstaller noch den Landeschef-Sessel im Chiemseehof inne.
Bärenstarke FPÖ in Salzburg
Grund zur Freude haben am Sonntag zwei Parteien: Die FPÖ unter Marlene Svazek legt massiv zu. Und die KPÖ schafft es in Salzburg phänomenal in den Landtag. Laut Hochrechnern wird die Partei von Kay-Michael Dankl ein zweistelliges Ergebnis einfahren. Deutlich hinter den Erwartungen bleiben die Neos und die Grünen, die kein Kapital aus der Regierungsbeteiligung an der Salzach schlagen konnten.
So hat Salzburg gewählt – die erste Hochrechnung:
"Stimmung gekippt"
Hintergrund für die Denkzettel-Wahl dürfte laut SORA-Wahltagsbefragung die düstere Stimmung in Salzburg sein. Mit 42 Prozent blickt eine Mehrheit eher negativ auf die vergangenen fünf Jahre zurück, 38 Prozent sehen keine Veränderung – lediglich 16 Prozent fällen ein eher positives Urteil über die Ära schwarz-grün-pink. Vor fünf Jahren bewerteten noch 34 Prozent die Entwicklung an der Salzach positiv.
Ungünstig für die Regierenden wirkten sich auch die immensen Mietpreise aus. Acht von zehn Befragten halten das Leben in Salzburg für kaum leistbar. Die Regierenden dürften sich auch von den Wählerinnen und Wählern entfernt haben. Eine Mehrheit fühlt sich von der Politik "nicht verstanden". Nur knapp ein Drittel (31 Prozent) stimmt der Aussage, dass die Politikerinnen und Politiker die eigenen Alltagssorgen verstehen würden, sehr bzw. ziemlich zu.