Wahlbeben in Salzburg
SPÖ-Kandidat mit Kampfansage an die KPÖ im ORF
SPÖ gegen KPÖ, Bernhard Auinger gegen Kay-Michael Dankl um den Salzburger Bürgermeister-Posten. Der SPÖ-Mann wagte im ORF eine Kampfansage.
Für die restlichen Parteien blieb in der Stadt Salzburg weder bei den Bürgermeister-, noch bei den Gemeinderatswahlen viel übrig. Im Rennen um den Stadtchef schaffte es SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger am Sonntag auf 29,37 Prozent der Stimmen, sein Kontrahent von der KPÖ Plus, Kay-Michael Dankl, errang 28,00 Prozent. Aus dem Rennen fiel ÖVP-Mann Florian Kreibich, der von einem Desaster sprach (21,62 Prozent), schließlich sollte er bekanntlich dem nicht mehr angetretenen ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner nachfolgen.
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Während es für Auinger und Dankl in zwei Wochen in die Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters geht, sind die Machtverhältnisse im Gemeinderat schon geklärt. Auch im Gemeinderat setzte sich die SPÖ mit 25,59 Prozent der Stimmen vor der KPÖ Plus mit 23,12 Prozent der Stimmen durch. Die ÖVP stürzte auf 20,76 Prozent ab. Spannung pur: FPÖ und Grüne lieferten sich vor den Briefwahlstimmen ein Match mit 11,78 beziehungsweise 11,76 Prozent um Platz 4, die Briefwahl brachte dann die Grünen auf 12,72 Prozent und die FPÖ auf 10,77 Prozent. Die NEOS erreichten 3,5 Prozent, SALZ 2,72 Prozent und die MFG 0,81 Prozent.
SPÖ sei für Sachpolitik "belohnt worden"
SPÖ-Bürgermeisterkandidaten Auinger machte in der "ZIB2" am Sonntagabend den Anfang, bevor Dankl am Montag zu Gast sein wird. Gegenüber ORF-Moderatorin Marie-Claire Zimmermann setzte es eine Kampfansage. Man habe quer durch das Bundesland viele Mandate gewonnen oder gehalten, in der Stichwahl sei er "sehr optimistisch", dass er in zwei Wochen Bürgermeister werde, so Auinger. Die SPÖ sei für die Sachpolitik in ihrem Verantwortungsbereich "belohnt worden".
"Da ist uns nichts entgangen, wir waren aber auch für dieses Thema nicht zuständig", verteidigte sich Auinger bei der Frage, ob man zu wenig mit der von der KPÖ betonten Wohnpolitik gepunktet habe. "Wer als Erster durchs Ziel geht, hat im Regelfall auch gewonnen", so Auinger zum Ergebnis selbst. "Die ÖVP habe massiv gemauert", schob der SPÖ-Mann schließlich die Schuld für Wohn-Politik-Patzer auf den ehemaligen Koalitionspartner. Die ÖVP sei "Richtung Eigentum gegangen", das sei "bestraft worden" – und die SPÖ mitbestraft.
"Dürfen Sie mich am Wahlabend fragen"
"Weil ich mit Sicherheit das breitere Angebot für die Bürger bin", so Auinger dazu, warum er sich gegen Dankl in der Stichwahl durchsetzen werde. "Ein gutes Zeichen" sei, dass die Wahlbeteiligung wieder gestiegen sei, noch immer war aber ist jeder zweite Wähler unentschieden und Nichtwähler – diese Menschen gelte es abzuholen. Und was, wenn Auinger in der Stichwahl in zwei Wochen dem KPÖ-Kontrahenten unterliegen sollte? "Das dürfen sie mich dann am Wahlabend fragen."