Niederösterreich

Land rettet Fachhochschulen vor dem Teuerungs-Ruin

Vergeblich warteten die NÖ Fachhochschulen auf Hilfe vom Bund, jetzt springt das Land ein und stellt knapp 30 Millionen Euro zur Verfügung.

Isabella Nittner
Die FHs in St. Pölten (Foto), Krems und Wiener Neustadt bekommen neue Landes-Förderverträge.
Die FHs in St. Pölten (Foto), Krems und Wiener Neustadt bekommen neue Landes-Förderverträge.
Bild: mss/Josef Vorlaufer

Die niederösterreichischen Fachhochschulen in Sankt Pölten, Krems und Wiener Neustadt sind finanziell schwer angeschlagen. Grund dafür ist nicht nur die ohnehin schon sehr eng bemessene Studienplatz-Förderung, mit der der Betrieb – zwar knapp bemessen, aber qualitativ vollwertig – aufrecht erhalten werden kann, sondern die Teuerungswelle.

Energiekosten explodieren

Die Qualität des Studienbetriebs sei massiv gefährdet, schlug die Präsidentin der österreichischen Fachhochschul-Konferenz und Managerin der IMC FH Krems, Ulrike Prommer, gemeinsam mit ihren Kollegen bereits im September Alarm und forderte eine Erhöhung der Studienplatzförderung um 20 Prozent. Denn: Strom muss man auch hier zahlen. "Heute" berichtete hier.

Doch beim Ministerium stieß man wohl auf taube Ohren, wie es mit den Fachhochschulen in Krems, St. Pölten und Wr. Neustadt, die von 11.600 Studenten besucht werden, weitergehen würde, war bis vor Kurzem unklar.

Als Retter in der Not fungierte nun das Land NÖ, das zunächst mit einer einmaligen Kompensationszahlung von knapp 500.000 Euro in die Bresche springt, um teuerungsbedingte Mehrkosten abzufedern.

Johanna Mikl-Leitner verkündete jetzt eine 30-Millionen-Euro-Finanzspritze für die angeschlagenen Fachhochschulen in NÖ.
Johanna Mikl-Leitner verkündete jetzt eine 30-Millionen-Euro-Finanzspritze für die angeschlagenen Fachhochschulen in NÖ.
NLK

"Niederösterreich weiß, was es an seinen Fachhochschulen hat, daher wollen wir in dieser schwierigen Phase dort unterstützen, wo wir als Land unterstützen können", sagt nun Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Um auch für die kommenden Jahre finanziell gerüstet zu sein, wurden auch gleich die Fördersätze neu verhandelt.

"Zusätzlich kommt es zu beträchtlichen Erhöhungen der laufenden Landesfinanzierung für die Fachhochschulen Wiener Neustadt, IMC Krems und St. Pölten im Rahmen neuer Förderverträge für den Zeitraum von Jänner 2023 bis Dezember 2025. So wird die Landesfinanzierung für Studienplätze alleine im nächsten Jahr um 6,5 Prozent im Vergleich zu 2022 angehoben. In den Jahren 2024 und 2025 sind Erhöhungen von fünf und 3,5 Prozent vorgesehen. Auch die jährliche Forschungsbasisfinanzierung wird pro Jahr um 30 Prozent auf jeweils 130.000 Euro erhöht. Dadurch sollen die Fachhochschulen bei der Akquise von Drittmitteln, also Förderungen des Bundes oder der Europäischen Union, unterstützt werden", gab jetzt das Amt der nö. Landesregierung in einer Aussendung bekannt.

"Wir garantieren damit nämlich nicht nur hochwertige Ausbildungsplätze, sondern auch hochwertige Forschung am Puls der Zeit."

Auch der Erhalt einer Forschungsfinanzierung in Form von Stiftungsprofessuren oder Kompetenzteams wird erneut möglich sein. Die Förderung pro FH beträgt hier 1,2 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren.

Die Fachhochschulen in Krems (Foto), St. Pölten und Wiener Neustadt brauchen finanzielle Hilfe.
Die Fachhochschulen in Krems (Foto), St. Pölten und Wiener Neustadt brauchen finanzielle Hilfe.
IMC FH KRems

"Garantieren hochwertige Ausbildungsplätze"

Summa summarum werden knapp 30 Millionen Euro locker gemacht, um den Betrieb der IMC Krems, der FH St. Pölten sowie Wr. Neustadt zu erhalten.

"All diese Maßnahmen haben nicht nur einen Nutzen für unsere Fachhochschulen, sondern auch einen Nutzen für das Bundesland Niederösterreich. Wir garantieren damit nämlich nicht nur hochwertige Ausbildungsplätze, sondern auch hochwertige Forschung am Puls der Zeit", so Mikl-Leitner.

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