Spitals-Personal in Not

"Lage angespannt" – bis zu 1,5 Jahre Wartezeit für OP

Kränkelndes Gesundheitswesen: Patienten warten teils monatelang auf einen OP-Termin. Ein Betriebsrat erklärt jetzt die Gründe für die Notlage.

Peter Reidinger
"Lage angespannt" – bis zu 1,5 Jahre Wartezeit für OP
In vielen Krankenhäusern fehlt es an OP-Pflegepersonal. (Symbolbild)
Getty Images

In Oberösterreich müssen Kinder aktuell auf eine Polypen- oder Mandel-Operation bis zu eineinhalb Jahre warten. Das berichtete vor wenigen Tagen ein Facharzt im Gespräch mit "Heute". Damit hat sich die Situation noch verschärft.

Im Frühjahr hat eine Anfrage der SPÖ ans Gesundheitsressort des Landes ergeben, dass Kinder bei einem "Paukenerguss" (Flüssigkeit im Ohr) in OÖ bis zu 52 Wochen warten müssen.

Weiteres Ergebnis der Befragung: In den Regionen gibt es unterschiedliche Wartezeiten. In der entsprechenden Aussendung heißt es: "Während in vielen Krankenhäusern bei Akutfällen schnellere Abklärungen möglich sind, müssen Familien in der Regel monatelang auf einen OP-Termin warten."

Unterschiedliche Wartezeiten

In Linz betragen die Wartezeiten laut SPÖ bis zu 52 Wochen, in Wels und der Pyhrn-Eisenwurzen-Region 40 Wochen, im Mühlviertel 28 Wochen und im Innviertel bis zu 20 Wochen. Am wenigsten lange warten Kinder im Salzkammergut, hier werden innerhalb von zirka 12 Wochen OP-Termine zugesagt.

"Diese lange Wartezeit ist dramatisch für Kleinkinder und hat unmittelbare Auswirkungen auf die Sprachentwicklung und das soziale Lernen unserer Kleinsten", übte Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) damals Kritik.

Dramatischer Personalmangel

Auch bei Knie- oder Hüft-Operationen berichten Patienten von langen Wartezeiten. Warum ist das so? Helmut Freudenthaler, Betriebsratsvorsitzender am Linzer Kepler Klinikum, erklärt im Gespräch mit der Redaktion, dass es vor allem an einem Mangel an OP-Pflegepersonal liegt. "Die Lage ist sehr, sehr angespannt", betont er.

Die Lage ist sehr, sehr angespannt.
Helmut Freudenthaler
Betriebsratsvorsitzender am Linzer Kepler Klinikum

Schon seit 2017 sei der Personalmangel hier eklatant. Die Politik müsse handeln, beispielsweise mit höheren Gehältern. Es sei teilweise schwierig, sich überhaupt Urlaub zu nehmen

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    Auf den Punkt gebracht

    • In Oberösterreich müssen Kinder derzeit bis zu eineinhalb Jahre auf eine Polypen- oder Mandel-Operation warten, was dramatische Auswirkungen auf ihre Sprachentwicklung und ihr soziales Lernen hat
    • Auch bei anderen Operationen wie Knie- oder Hüft-OPs gibt es lange Wartezeiten, die vor allem auf einen Mangel an OP-Pflegepersonal zurückzuführen sind, was die Situation in den Spitälern weiter verschärft
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