Ukraine

Lage an Atomkraftwerk Saporischschja bleibt angespannt

Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms ist die Situation rund um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja weiter ernst.

Das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja
Das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja
ANDREY BORODULIN / AFP / picturedesk.com

Dem Chef der Internationalen Atombehörde zufolge ist die Lage um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms zwar ernst, aber stabil. "Auf der einen Seite ist die Lage ernst, es gibt Folgen, und sie sind real. Andererseits wurde eine Reihe von Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation getroffen", sagte Rafael Grossi der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei seinem Besuch in der Nuklearanlage am Donnerstag.

Die Gefahr eines gezielten Angriffs bleibe bestehen: Die internationale Atombehörde inspizierte das Kernkraftwerk am 15. Juni 2023.
Die Gefahr eines gezielten Angriffs bleibe bestehen: Die internationale Atombehörde inspizierte das Kernkraftwerk am 15. Juni 2023.
IMAGO

Das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk in der Südukraine speist sein Kühlwasser aus dem Kachowka-Stausee, der durch den Dammbruch austrocknet. Derzeit sei in den Kühlteichen aber noch genug Wasser, sagte Grossi. Der IAEA-Chef wollte eigentlich bereits am Mittwoch in die Kraftwerksstadt Enerhodar reisen, musste den Besuch aus Sicherheitsgründen dann jedoch um einen Tag verschieben. Mit ihm ist auch eine neue Gruppe an internationalen Beobachtern an der Anlage eingetroffen, die die bisherige Mission ablöst.

Derweil warnte der Chef der russischen Atombehörde, Alexej Lichatschow, vor steigenden Risiken für das AKW. "Wir begreifen, dass die Anlage jederzeit einem gezielten Angriff ausgesetzt sein kann", sagte der ranghohe russische Beamte am Rande des Petersburger Wirtschaftsforums. Er warf dem ukrainischen Militär vor, die Prinzipien der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA für die Sicherheit des Kraftwerks nicht explizit zu unterstützen. Angesichts der laufenden ukrainischen Offensive in der Region wachse damit die Gefahr für die Anlage, sagte Lichatschow.

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