Kurz vor acht Uhr früh rasten am Montag, 12. August 2024, Polizei und Feuerwehr als Ersthelfer zur Villa von Richard Lugner im 19. Bezirk, wenige Minuten später trafen Rettung und Notarzt ein – doch sie konnten nichts mehr für "Mörtel" tun!
Wenige Minuten nach 8.00 Uhr schlief der Society-Baumeister friedlich ein. Richard Lugner wurde 91 Jahre alt. Die Polizei riegelte sofort die Straße ab, nur noch Angehörige durften passieren. Das dramatische Protokoll:
➤ Kurz vor 7.45 Uhr geht ein Notruf bei der Wiener Berufsrettung ein. Wer angerufen hat, wurde am Montag offiziell nicht gesagt. Der Disponent am Notruf geht mit dem Anrufer daraufhin den üblichen Fragenkatalog durch: Adresse des Notfalls, Alter des Patienten, Art des medizinischen Notfalls.
➤ Als um 7.48 Uhr klar ist, dass Richard Lugner einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hat, geht es Schlag auf Schlag: Der Disponent schickt zwei Einsatzfahrzeuge – einen Rettungswagen und einen Notarztwagen – zu Richard Lugners Villa in Wien-Döbling. Zeitgleich ergeht eine Alarmierung an Feuerwehr und Polizei. "Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand handelt es sich um den höchst priorisierten Rettungseinsatz", erklärt Corinna Had von der Wiener Berufsrettung. Dabei erfolgt eine Alarmierung aller Einsatzkräfte, das First-Responder-System tritt in Kraft.
➤ Um 7.55 Uhr treffen ein Wagen der Wiener Berufsfeuerwehr und ein Streifenwagen der Polizei fast zeitgleich bei der Lugner-Villa ein. Die Einsatzkräfte beginnen sofort mit lebensrettenden Maßnahmen.
➤ Um 8 Uhr ist das Rettungsfahrzeug der Wiener Berufsrettung vor Ort. Die Sanitäter übernehmen die medizinische Notfallversorgung des 91-Jährigen, lösen ihre Blaulicht-Kollegen ab.
➤ Nur wenige Minuten später trifft auch das Notarztteam bei der Villa ein. Weitere Minuten kämpfen die speziell geschulten Mediziner um das Leben des Bau- und Society-Löwen.
➤ Gegen 8.10 Uhr ist es traurige Gewissheit: Richard Lugner ist tot. Trotz aller Bemühungen versagte sein großes Herz.
➤ Kurz darauf verlassen Feuerwehr und Berufsrettung den Einsatzort. Die Polizei bleibt, weitere Streifenwagen fahren vor. Die Beamten sperren die Gegend rund um Lugners Anwesen ab. Nur Angehörige des Verstorbenen werden zur Villa durchgelassen.
➤ Gegen Mittag fährt dann ein schwarzer Mercedes der Bestattung vor, holt die sterblichen Überreste des verstorbenen Baumeisters ab. Seine Seele war schon vorausgegangen.
➤ Der letzte Weg wird Richard Lugner auf den Grinzinger Friedhof führen. Hier hat er vor wenigen Monaten eine Grabstelle gekauft und eine Gruft errichten lassen. Der Granit-Stein ("in Lugner-rot") soll im Herbst geliefert werden. "Mörtel" verfügte einen letzten großen Wunsch: Auf seinem Sarg soll sein berühmter "Opernball-Zylinder" liegen. Die Familie wird ihm diesen erfüllen. Er wollte zudem eine Erdbestattung, konnte mit einer Kremierung nichts anfangen. Der Abschied dürfte in der Kirche am Kaasgraben zelebriert werden.