Politik
Kurz bekam 2. Astra-Dosis – doch dabei bleibt's nicht
Sebastian Kurz ist in New York angekommen. Am ersten Abend gab es Steak von einem Österreicher – und Corona-News. "Heute" berichtet live aus den USA.
Foan in the USA. Sebastian Kurz jettete – obligatorisch in der Economy Class – am Sonntag nach New York. Es ist die erste Reise, die der Kanzler nach seiner Baby-Ansage antrat. Und die erste, die ihn nach Corona hinaus aus der Europäischen Union führte (einen Tagestrip nach Israel ausgenommen). "Ja, ich habe die USA bewusst dafür ausgesucht", so der Kanzler. "Denn Österreich ist ein Exportland; und zwar eines, das stark auf europäische und internationale Zusammenarbeit setzt". Die Rückkehr aufs internationale Parkett sei "ein Teil der Rückkehr zur Normalität".
"Impfung wirkt auch gegen Delta"
Diese gibt es daheim in Österreich für alle geimpften, genesenen und getesteten Personen. Trotz Delta-Variante denkt Kurz derzeit nicht an weitere Maßnahmen, hält an den nächsten Öffnungsschritten am 22. Juli fest. "Ich finde, es darf immer nur Eingriffe in Grund- und Freiheitsrechte geben, wenn es wirklich keine anderen Möglichkeit gibt", stellt der Kanzler klar. Und schiebt hinterher: "Mit der Impfung haben wir eine andere Möglichkeit. Jeder, der sich impfen lässt, ist geschützt. Die Impfung wirkt gegen alle Varianten, die es derzeit gibt – auch gegen die Delta-Variante."
Dritter Shot nach 9-12 Monaten
Er selbst hat kürzlich seine zweite Impfdosis erhalten, erzählte er "Heute" am Rande der Einreise in die USA: "Ich habe mich zwar über eine Kreuzimpfung informiert, mich aber letztendlich neuerlich für AstraZeneca entschieden", so der Kanzler. Er vertraue allen in Österreich zugelassenen Impfstoffen. Nach neun bis zwölf Monaten sei ohnedies eine dritte Dosis nötig. "Allen mit AstraZeneca Geimpften werden wir dann einen mRNA-Impfstoff anbieten", erläutert er die weitere Strategie.
Droht im Herbst – wegen der grassierenden Delta-Mutante – nochmals ein Lockdown? Kanzler-Klartext gegenüber "Heute": "Der Weg, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen ist besser, als wieder alles zuzusperren."
In der Nacht zum Montag besuchte Kurz (er aß Steak, trank Cola light und spritzte das Dessert) mit seiner Delegation das Restaurant Schilling in Manhattan. Es wird vom Österreicher Edi Fraunender betrieben.
Guterres-Talk und MET-Besuch
Bis Mittwoch weilt der Kanzler noch im "Big Apple", hält eine Rede zum Thema Nachhaltigkeit und Wiederaufbau nach Corona vor dem Wirtschafts- und Sozialrat der UNO. Am Montag steht vorerst ein Gespräch mit UNO-General António Guterres auf dem Programm. Danach besucht der Regierungschef das vom Österreicher Max Hollein geführte Metropolitan Museum of Art. Abends wird er ein Dinner mit Wirtschaftsvertretern einnehmen.
Geheimtreffen der Milliardäre
Ab Mittwoch wird es diskret: Kurz fliegt nicht (wie die Journalisten) zurück nach Wien, sondern weiter nach Montana. Zum zweiten Mal nach 2018 hat ihn Ex-Google-Chef Eric Schmid zu einer Konferenz mit handverlesener Einladungsliste gebeten. "Influencer" aus Wirtschaft, Medien und Politik treffen sich seit 2012 einmal im Jahr im exklusiven "Yellowstone Club" (6.200 Hektar privates Gelände, eigener Golfplatz, 1.170 Hektar private Skipisten) streng von der Öffentlichkeit abgeschirmt, die Gesprächsthemen sind geheim, sogar Handys tabu. Der Kanzler gilt dort als "Person of Interest". Die billigste Unterkunft für Mitglieder im "Yellowstone Club" (maximal 864 Mitglieder) gibt es um neun Millionen Dollar, das teuerste "Condominium“ (6 Schlaf-, 8 Badezimmer) kostet rund 26,5 Millionen Dollar. Der Club ist natürlich ziemlich ausverkauft.