"Ich bin empört!"

"Kunstaktion" in Wien sorgt aktuell für viel Wirbel

Eine Installation am Wiener Burgtheater regt gerade auf. Vor dem Gebäude wurden vermeintliche Nazi-Flaggen sowie eine fragwürdige Leinwand aufgezogen.

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"Kunstaktion" in Wien sorgt aktuell für viel Wirbel
Eine Installation vor dem Burgtheater zieht derzeit alle Blicke auf sich. Allerdings zeigen sich einige verärgert.
Leserreporter

Schock-Moment in der Wiener City! Einige "Heute"-Leser wurden am Sonntagabend auf eine Installation aufmerksam, die für großes Aufsehen sorgte. Der Aktionskünstler "FLATZ" erinnert direkt vor dem Burgtheater aktuell an Hitlers "Perlenrede", die mittlerweile knapp 86 Jahre zurückliegt. Ein Video zeigt die Performance vor dem Burgtheater:

Durch die Bespielung der Außenfassade des Burgtheaters mit Fahnen und spiegelbildlichem Holzbalkon sollen "Zeichen und Rhetoriken populistischer und faschistischer Propaganda, nationaler Kriegstreiberei und eindimensionaler Welt- und Menschenbilder entzaubert, der Lächerlichkeit preisgegeben und so gegen sich selbst gewendet" werden. Das Burgtheater bezieht sich in seiner Aussendung auf die aktuelle Lage. Einer Zeit, in der starke, rechtsextreme Tendenzen in der nationalen, europäischen und globalen Politik herrschen würde.

"Die 'Perlenrede' Adolf Hitlers am 9. April 1938 von einem provisorischen Holzbalkon am Rathaus vor tausenden Österreicherinnen und Österreichern war der Höhepunkt eines mit modernsten Mitteln in allen verfügbaren Medien und allen öffentlichen Orten Wiens geführten 'Wahlkampfes', der schließlich und im Zusammenspiel mit repressiven Maßnahmen zu einer mit 99,6 Prozent überragenden Zustimmung zum realiter bereits einen knappen Monat zuvor vollzogenen 'Anschluss' Österreichs an das Deutsche Reich führte", heißt es weiter.

"Heute"-Leserin empört über "Kunstaktion"

Demnach sei das Burgtheater damals der "fahnengeschmückte Hintergrund der faschistischen Masseninszenierung" sowie der Rede von Hitler gewesen. Er bezeichnete die Stadt als eine Perle. Doch die "Kunstaktion" sorgt bei einigen Passanten für Entsetzen.

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"Ich bin empört und empfinde das als eine Frechheit. Ich war schockiert und dachte zuerst, dass es sich um einen Hacker-Angriff handelt. Das war meine einzig logische Erklärung. Für mich ist es schwer vorzustellen, dass so etwas erlaubt ist, gerade zu so einer angespannten Zeit voller Kriege", ärgert sich eine Leserin.

Die Installation und Performance von FLATZ mit Bibiana Beglau ist seit 6. April um 18.00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Bespielung der Fassade wird laut Burgtheater noch bis Montagabend zu sehen sein. Die Ausstellung selbst geht noch bis Ende Mai.

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    red
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