Niederösterreich

Kunden wütend auf EVN: "Komme mit Bagger wieder"

Einige Kunden wollten bei einer EVN-Zweigstelle in NÖ ihren Tarif ändern, wurden nicht ins Büro gelassen. Da verlor ein Mann ein wenig die Fassung.

Tanja Horaczek
Kunden stürmten eine EVN-Außenstelle.
Kunden stürmten eine EVN-Außenstelle.
Wolfgang Filser / SZ-Photo / picturedesk.com

Nicht nur in der EVN-Zentrale in St. Pölten ging es am Freitag hitzig zu. Auch in Wr. Neustadt, Melk und anderen Stellen mussten wütende Kunden beschwichtigt werden.

"Ich habe von der EVN einen Brief erhalten. Darin steht, dass ich bis zu einem gewissen Zeitraum meinen Tarif ändern muss. Sonst würde ich einen von ihnen zugewiesen bekommen", erzählt ein Angestellter aus dem Bezirk Melk. Er rief daraufhin bei der Zentrale an, kam aber nicht durch. Viele Kunden berichten derzeit von Wartezeit von bis zu zwei Stunden – mehr dazu hier.

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    Infoschreiben über Anpassung der EVN
    Infoschreiben über Anpassung der EVN
    privat

    Keine kurzfristigen Termine

    "Da bei uns in der Nähe eine Zweigstelle ist, wollte ich es also direkt erledigen. Denn wer weiß, welchen Tarif ich sonst bekommen würde", so der Mann weiter. Als er beim EVN-Büro ankam, warteten schon mehrere aufgebrachte Kunden vor der Tür. Denn obwohl Mitarbeiter vor Ort waren, wurden die Leute nicht reingelassen. "Es werden keine kurzfristigen Termine vergeben", hieß es.

    Lage ist angespannt

    "Am Telefon wurden wir abgewiesen und jetzt vor Ort auch. So geht das nicht", ärgerte sich ein Kunde. Ein anderer Mann zuckte dann etwas aus: "Lasst mich jetzt rein, sonst komme ich mit einem Bagger wieder und breche die Tür auf." Solche verbalen Entgleisungen zeigen, wie angespannt die Lage ist. "Die Menschen wissen nicht mehr, wie sie die Gas- oder Stromrechnung im kommenden Winter zahlen sollen. Und keiner will dann noch mehr zahlen", gibt der Angestellte zu bedenken.

    EVN-Sprecher Stefan Zach kennt die Vorwürfe: "Am Freitag war ein Ausnahmezustand, für den wir uns entschuldigen. Klar ist aber auch, dass wir Gewaltandrohung nicht dulden". Denn in St. Pölten wäre die Sache fast aus dem Ruder gelaufen - alles dazu hier.

    Denn der Grund für die Unannehmlichkeiten seien massive, technische Irritationen bei der EVN am Freitagvormittag gewesen. "Klar haben wir Verständnis, einige Kunden kam von weit her zum Termin und dann ging nichts", so Stefan Zach, der von vermehrten, verbalen Attacken auf EVN-Mitarbeiter berichtet.

    EVN-Kunden müssen indes weiterhin starke Nerven haben: Denn ein Brief mit den neuen Strompreisen für den Herbst flatterte ins Haus. Die neuen Tarife sind um rund 150 Prozent höher – mehr dazu hier.