"Er hatte Zweifel"
Kult-"Exot" kritisiert Hirscher: "Verstehe ich nicht"
Hubertus von Hohenlohe begleitet den Skizirkus seit Jahrzehnten, nimmt nun zum holprigen Comeback von Weltcup-Legende Marcel Hirscher Stellung.
Platz 23 zum Auftakt in Sölden, dann Slalom-Nullnummern in Levi und Gurgl – Ski-Legende Marcel Hirscher hatte sich seine Rückkehr in den Weltcup anders vorgestellt. Der 35-Jährige war nach fünf Jahren sensationell aus der Ski-Pension zurückgekehrt.
Auf seiner eigene Skimarke Van Deer kämpfte der Annaberger in den ersten Rennen aber mit groben Abstimmungsproblemen, war vor allem im Slalom chancenlos, rutschte in Gurgl zuletzt sogar am Innenski weg. Ein Fehler, der in seinen Glanzzeiten so gut wie undenkbar war, weiß "Heute"-Experte Marc Girardelli (→ Girardelli: "Das überrascht am meisten bei Hirscher").
Ski-"Exot" Hubertus von Hohenlohe wunderte sich nun ebenfalls über die ersten Eindrücke: "Dass ein Tüftler wie Marcel Hirscher Probleme beim Material hat, verstehe ich nicht."
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
Der 65-Jährige ortete bei "Sport und Talk aus dem Hangar 7" bereits erste Zweifel bei Hirscher nach dem überraschend schlechten Abschneiden in Levi: "Der erste Auftritt war sehr gut, da war es nicht so eisig, sondern griffig. Es wird immer eisiger. Du hast keinen Grip und es wird immer extremer. Er hatte nach Levi Zweifel und die darfst du nicht haben."
Hubertus von Hohenlohe
Der gebürtige Mexikaner und Liechtensteiner trat bei 20 Weltmeisterschaften und sechs Olympischen Winterspielen als Alpiner an. Häufig in schrillen Outfits und mit hohen Startnummern.
Der Norweger Lucas Braathen, der wie Hirscher (Niederlande) seit seiner Rückkehr für das Land seiner Mutter (Brasilien) an den Start geht, fiel in Gurgl wie Hirscher aus. Braathen hatte Teile der Vorbereitung auf die Saison mit Hirscher gemeinsam absolviert, sagte nun: "Ich hatte das Gefühl nach sehr viel Grip und hatte dann ein gutes Gefühl. Es war dann doch eine Überraschung für mich, wie für viele anderen Athleten."
Passend dazu: Van-Deer-Pilot Henrik Kristoffersen hatte nach dem Gurgl-Slalom ein Wut-Interview zu den Pistenverhältnissen gegeben. Die beiden Norweger aus dem Hirscher-Umfeld relativieren damit indirekt Hirschers Abstimmungs-Probleme – sie hatten offenkundig nicht nur dem achtfachen Gesamtweltcupsieger Sorgen bereitet.
Auf den Punkt gebracht
- Hubertus von Hohenlohe, ein langjähriger Begleiter des Skizirkus, äußert sich kritisch zum holprigen Comeback von Ski-Legende Marcel Hirscher, der nach fünf Jahren Pause mit seiner eigenen Skimarke Van Deer kämpft.
- Hohenlohe zeigt Unverständnis für Hirschers Materialprobleme und bemerkt erste Zweifel bei Hirscher nach enttäuschenden Ergebnissen, während auch andere Athleten wie Lucas Braathen und Henrik Kristoffersen Schwierigkeiten mit den Pistenverhältnissen hatten.