"Heute" fragt nach

Kürbisse schwammen weg! Wird Kernöl jetzt teurer?

Während der Unwetterkatastrophe in Niederösterreich wurden ganze Kürbisfelder weggespült. "Heute" fragte nach, was das für die Kernölpreise bedeutet.

Sarah Marie Piskur
Kürbisse schwammen weg! Wird Kernöl jetzt teurer?
Während der Unwetter wurden Kürbisse bis nach Wien gespült. Das könnte Auswirkungen auf die Kernölproduktion haben.
(Symbolbild) Getty Images

Er ist die größte Beere der Welt und gehört zum niederösterreichischen Herbst wie der Wein und frisch geerntete Erdäpfel. "Der Kürbis übernimmt im Herbst die Rolle des Bärlauch" und schon "im 2. Jahrhundert nach Christus soll ihn der Philosoph Taurus so geschätzt haben, dass er seine Gäste nur mit einer Schüssel Kürbis und Linsen bewirtete", schreibt etwa das Slow Food Village Retz über die knall-orange Frucht.

Der niederösterreichische Kürbis, der zu großen Teilen auch für die Herstellung des Steirischen Kürbiskernöls genutzt wird, hat aber kein einfaches Jahr hinter sich. Dürreperioden und zuletzt Überschwemmungen in weiten Teilen des Landes setzten der orangen Frucht ordentlich zu.

Hotspot Weinviertel

Vor allem im Retzer Land (Bezirk Hollabrunn) gedeiht der Kürbis besonders gut: "Geprägt von den vielen Sonnentagen bekommen im Retzer Land nicht nur die Reben die Kraft der Sonne zu spüren, auch die Kürbisse fühlen sich in diesem Klima besonders wohl", erklärt Weinviertel Tourismus gegenüber "Heute".

Gerade hier im Weinviertel bekam der Kürbis in diesem Jahr aber die besonders heftige Kraft der Natur zu spüren. Schon Mitte August wurden bei schweren Unwettern in Hollabrunn ganze Felder von Kürbissen davon gespült. Wenige Wochen später trieben der Regen und anschwellende Flüsse die runde Frucht neuerlich mit sich. Bis nach Wien und auf die Donauinsel spülte das Hochwasser die Kürbisse.

Viele Flächen schon geerntet

Für Kernöl-Fans hat die Landwirtschaftskammer Niederösterreich nach den verheerenden Unwettern jedoch eine gute Nachricht: "Im Weinviertel waren vor den Unwettern ein Großteil der Kürbisse geerntet und die Erträge waren gut", heißt es auf "Heute" Anfrage.

In Niederösterreich rechne man heuer sogar mit einem generell guten Kürbisjahr, auch wenn es immer wieder Flächen mit Problemen gab. "Es gibt daher ausreichend Kürbiskerne für das Kernöl. Falls sich der Preis erhöhen sollte, ist der Preis der Kerne, den die Landwirte bekommen, sicher nicht die Ursache", so die Landwirtschaftskammer.

Fest für die größte Beere der Welt

Stabile Kernölpreise sind für viele bestimmt ein Grund zu feiern. Aber nicht nur deshalb, findet am 26. Oktober in Zellerndorf (Bezirk Hollabrunn) das traditionelle Kürbisfest statt. Bereits zum 30. Mal werden die Feierlichkeiten rund um das orange Kult-"Gemüse" abgehalten. Heuer erstmalig mit einem weit größeren Festgebiet in der Kellergasse Maulavern. Geboten werden allerlei Köstlichkeiten und Kunstinstallationen aus Kürbis gepaart mit einem bunten Programm für Groß und Klein.

Mehr Informationen zum Kürbisfest im Retzer Land und Vorverkaufstickets gibt es HIER. Eine Anreise zum Fest ist von der Wiener S-Bahn Stammstrecke (Meidling-Floridsdorf) mit den Zügen R3 und REX3 möglich. Ab dem Bahnhof Zellerndorf gibt es einen Shuttleservice für die Besucherinnen.

Kürbis aus NÖ

Mittlerweile kommen 60 Prozent der österreichischen Kürbisse und 80 Prozent aller österreichischen Biokürbis-Kerne aus Niederösterreich. Mit knapp 20.000 Hektar wurden heuer in NÖ mehr Kürbisse als Erdäpfel angebaut.
Wie bei vielen Kulturarten begann die Ernte des Kürbisses heuer rund 14 Tage früher, als in den letzten Jahren.
Kulinarisch ist der Kürbis neben Spargel, Wild, Wein und Blunzen eines der kulinarischen Aushängeschilder des Weinviertels geworden.

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa</strong>. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. <a data-li-document-ref="120073714" href="https://www.heute.at/s/verschwunden-raetsel-um-goldschatz-aus-wiener-villa-120073714">Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.</a>
    23.11.2024: Verschwunden! Rätsel um Goldschatz aus Wiener Villa. In einer alten Villa in Wien-Penzing sollen 30 Kilo Gold gefunden worden sein. Plötzlich will niemand mehr wissen, wo das Edelmetall ist.
    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Während der Unwetterkatastrophe in Niederösterreich wurden viele Kürbisfelder weggespült, was jedoch keine Auswirkungen auf die Preise für Kürbiskernöl haben wird, da ein Großteil der Ernte bereits vor den Unwettern eingebracht wurde
    • Trotz der Naturkatastrophen wird das traditionelle Kürbisfest in Zellerndorf am 26.Oktober wie geplant stattfinden
    SaPi
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen